Nitratbericht: Leichte Verbesserung des Grundwasserzustandes

Die Nitratbelastung im deutschen Grundwasser ist leicht zurückgegangen. Durch die verschärfte Dünge-VO 2017 sind weitere Verbesserungen zu erwarten.

Das Bundesumweltministerium und das Bundeslandwirtschaftsministerium haben gemeinsam den Nitratbericht 2020 erarbeitet und an die Europäische Kommission nach Brüssel übersandt. Dem aktuellen Bericht zufolge, der vergangene Woche offiziell veröffentlicht worden ist, hat sich der Zustand des Grundwassers in Deutschland leicht verbessert. Im Berichtszeitraum 2016 bis 2018 lagen 26,7 % der Messstellen des EU-Nitratmessnetzes mit ihren Nitratkonzentrationen im Mittel über dem EU-Nitratgrenzwert von 50 mg pro Liter. Im vorherigen Berichtszeitraum 2012 bis 2015 hatte dieser Anteil noch 28,2 % betragen. Insbesondere bei einem Teil der sehr hoch belasteten Grundwassermessstellen verringerten sich die Nitratkonzentrationen. Die Zahl der Messstellen mit einem abnehmenden Trend der Konzentrationen lag höher als die Zahl der Messstellen mit zunehmender Konzentration.
Eine leichte Entspannung weist der Bericht auch für die Nitratbelastung von Flüssen und Seen aus. An den meisten Messstellen fielen die Nitratkonzentrationen in den Jahren 2016 bis 2018 im Vergleich zum ersten Erhebungszeitraum 1991 bis 1994 geringer aus. Der Zielwert von 50 mg Nitrat pro Liter wird an allen untersuchten Fließgewässermessstellen eingehalten.

Auswirkungen zeitverzögert

Fachleute erwarten, dass die 2017 verschärfte Dünge-Vo zu weiteren Verbesserungen der Nitratwerte führen wird. Denn auch in den neuen Auswertungen zur Grundwasserqualität ist die zweitletzte Verschärfung unseres Düngerechts erst zu kleinen Teilen eingeflossen. Dies hat mit der zeitlichen Rückbetrachtung in dem Berichtszeitraum für die Wasserqualität zu tun. AgE


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