NL: Gemeinde gegen neuen Megastall von Straathof

Der bekannte Schweinehalter will eine abgebrannte Großanlage im niederländischen Buren wiederaufbauen.

In Deutschland darf der Niederländer Adriaan Straathof zwar seit dem Jahr 2016 aufgrund eines Tierhaltungsverbotes keine Schweine mehr halten. In seinem Heimatland besitzt der ehemals in Ostdeutschland sehr umtriebige Unternehmer aber noch mehrere Schweinebetriebe. Darunter den Knorhof in der Gemeinde Buren. Der Betrieb galt als die größte Schweineanlage der Niederlande, bis sie vor rund fünf Jahren niederbrannte. In den Flammen kamen mehr als 20.000 Schweine um. Nur zwei Güllesilos, eine Halle sowie ein Wohnhaus blieben damals stehen. Aufgrund dieses Brandes wurden sogar die nationalen Brandschutzbestimmungen für Ställe überarbeitet.

Ab 2019 bemühte sich Straathof dann um eine Genehmigung für den Wiederaufbau der Stallanlagen. Durch den Einbau aufwendiger Abluftfilteranlagen und die Fokussierung auf die Ferkelaufzucht wollte der Niederländer die Tierzahlen sogar auf insgesamt 26.000 Stück aufstocken. Wie zu erwarten war, liefen Anwohner und Tierschützer Sturm gegen Straathofs Pläne. Unter anderem gab es eine Unterschriftenaktion, bei der mehr als 41.000 Menschen ihren Unmut ausdrückten. Der betroffenen Gemeinde Buren waren allerdings lange Zeit die Hände gebunden, da als Genehmigungsbehörde zunächst an übergeordneter Stelle die Provinz Gelderland zuständig war. Erst als die Provinzverwaltung im letzten Jahr entschied, dass man den Genehmigungsantrag nicht bearbeiten wird, konnte die Gemeinde tätig werden.

Genau das tat sie jetzt auch, und zwar zu Ungunsten Straathofs. So will die Gemeinde den Bebauungsplan für das Areal ändern und dadurch den Bau neuer Schweineställe verhindern. Argumentiert wird mit einer unzumutbaren Geruchsbelastung für die Anwohner und hohe Stickstoffemissionen. Das Land soll aber generell für landwirtschaftliche Zwecke genutzt werden dürfen, etwa für den Anbau von Feldfrüchten oder die Weidehaltung. Die ehemalige Betriebsleiterwohnung kann in eine normale Wohnungseinheit umgewidmet werden.

Ob die Gemeinde mit diesem Vorgehen Erfolg haben wird, ist aber nicht sicher. Straathof hat in der Vergangenheit schon oft gegen kommunale Entscheidungen geklagt. Zudem könnte der Unternehmer Schadensersatzforderungen stellen.