NL: Straathof verkauft mehrstöckigen Stall

Auf dem Standort in Mariënheem wurden schon mehrere Jahre keine Schweine mehr gehalten.

Das niederländische Schweinezuchtunternehmen Sebava, welches der Familie des bekannten Schweinehalters Adrianus Straathof gehört, hat nun eine umstrittene und seit Jahren leerstehende Schweineanlage in Mariënheem verkauft. Der neue Eigentümer, ein kapitalkräftiger IT-Unternehmer, will die Stallungen jetzt abreißen und dort im kommenden Jahr Wohnungen und Gewerbe ansiedeln.

Adrianus Straathof hatte die Anlage im Jahr 2015 im Zuge einer Zwangsversteigerung für geschätzte 1,5 Mio. € gekauft. Damals hieß es, dass der erst sechs Jahre alte mehrstöckige Stall für 1.989 Sauen und rund 6.500 Ferkeln stark renovierungsbedürftig sei. Kurz nach dem Kauf beantragte Sebava dennoch eine Erweiterungsgenehmigung auf knapp 3.000 Sauen und zugehöriger Ferkelaufzucht, die nach mehrjährigem Rechtsstreit und trotz teils massiven Bürgerprotesten durch die zuständige Gemeinde Raalte erteilt worden ist. Kritisiert wurde von den Stallbaugegnern die Nähe zur Gemeindesiedlung, die Verkehrssituation und dass es, obwohl eine Abluftreinigungsanlage installiert war, bereits bei der alten Betriebsgröße Geruchsbeschwerden von Anwohnern gab.

Angesichts der erteilten Erweiterungsgenehmigung überraschte das Schweineunternehmen dann im Jahr 2019 mit der Bekanntmachung, den Standort für 2,5 Mio. € wieder verkaufen zu wollen. Ohne mit den Erweiterungsschritten begonnen zu haben bzw. dort überhaupt jemals Schweine gehalten zu haben. Da es dem Vernehmen nach nur wenige Interessenten für die umstrittene Stallanlage gab und diese deswegen auch lange zum Verkauf stand wird davon ausgegangen, dass der schlussendliche Verkaufspreis deutlich unter den ausgegebenen 2,5 Mio. € liegt. Weder Sebava noch der neue Eigentümer wollen dazu allerdings nähere Angaben machen.