NRW: Rote Gebiete geschrumpft

Die finale Kulisse der nitratbelasteten Gebiete in Nordrhein-Westfalen ist deutlich kleiner geworden.

Nach Abschluss aller Berechnungen umfasst die neue, finale Gebietskulisse der sogenannten roten Gebiete in Nordrhein-Westfalen eine Fläche von insgesamt rund 165.000 Hektar. Das hat das Landwirtschaftsministerium des Landes am 10. Februar 2021 mitgeteilt. Die aktualisierte Karte finden Interessierte im Info-Portal ELWAS-WEB.

Gegenüber der Kulisse von rund 340.000 ha im Dezember 2020 umfasst die aktualisierte Nitrat-Karte nun nur noch etwa die Hälfte dieser vormals ausgewiesenen Fläche. Dies ist einerseits zurückzuführen auf die messstellenbezogene Betrachtung in „roten“ Grundwasserkörpern. Andererseits haben insbesondere die Berücksichtigung der zwischenzeitlich von der Landwirtschaftskammer übermittelten Daten des neuen Nährstoffbericht zu einer weiteren Reduzierung der Gebietskulisse geführt. Im Ergebnis gelten fortan auf rund elf Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche zusätzliche Anforderungen an die landwirtschaftliche Düngung. Welche dies sind, schreiben die Bundesdüngeverordnung und die zum Jahreswechsel in Kraft getretene neue Landesdüngeverordnung vor. Die Düngesaison beginnt gewöhnlich Anfang März.

Die landwirtschaftlichen Interessensvertretungen sehen in der Anpassung der finalen Gebietskilisse einen Schritt in die richtige Richtung. Einzelbetriebe sind nach wie vor von den massiven Düngeeinschränkungen betroffen. Diese Betriebe befürchten deutlich geringere Erträge wegen der Unterdüngung sowie hohe Gülleabnahmekosten. Umweltverbände hingegen kritisieren die Verringerung der Fläche. Für den BUND sind die Grundlagen nicht nachvollziehbar und nicht offen kommuniziert. Es entstünde der Eindruck, dass die Landesregierung das Nitratproblem auf Kosten der Umwelt schönrechnen will.


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