NRW verdreifacht Rote Gebiete

Künftig sollen landesweit rund 500.000 ha als Nitrat-belastet gelten.

In Sachen Rote Gebiete droht den Landwirten bundesweit neues Ungemach. Denn bis Ende November müssen die Bundesländer die Gebietskulisse für Flächen mit hoher Nitratbelastung neu ausweisen. Darauf haben sich Bund und Länder bereits im Sommer geeinigt. Bundesagrarminister Cem Özdemir gibt damit Forderungen der EU-Kommission nach, die schon länger striktere Maßnahmen zum Trinkwasserschutz fordert.
Besonders stark treffen wird die Neuausweisung die Landwirte in Nordrhein-Westfalen. So hat das Landwirtschaftsministerium in Düsseldorf heute Karten veröffentlicht, wonach die Roten Gebiete auf mehr als 500.000 Hektar anwachsen. Das entspricht einer Verdreifachung gegenüber der aktuellen Gebietskulisse. Künftig würde damit rund ein Drittel der landwirtschaftlichen Nutzfläche in NRW als Rotes Gebiet gelten, wo die Stickstoffdüngung drastisch eingeschränkt werden muss. Nachteilig ist insbesondere die Vorschrift, die Stickstoffdüngung in den betroffenen Gebieten um 20 % unterhalb des pflanzenbaulichen Bedarfs zu senken.

Auslöser für die drastische Vergrößerung der Roten Gebiete ist der Wegfall der sogenannten Binnendifferenzierung. Nordrhein-Westfalen halte von dieser emissionsbasierten Gebietsausweisung besonders profitiert.
Andere Bundesländer wie Bayern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein -Holstein haben bereits Karten mit den neuen Gebietskulissen in ihrem Bundesland veröffentlicht. Dort sind die Landwirte von der neu Ausweisung der Roten Gebiete deutlich weniger betroffen als in NRW.