NRW will rote Gebiete verkleinern

Der Anteil der roten Grundwasserkörper könnte um etwa ein Drittel sinken. Neue Messungen zeigen deutlich günstigere Nitratwerte.

Nordrhein-Westfalen will seine sogenannten roten Gebiete mit hohen Nitratwerten im Grundwasser durch eine effektivere Binnendifferenzierung künftig spürbar verkleinern. Hierzu hat das nordrhein-westfälische Landeskabinett kürzlich einen Entwurf zur Änderung der Landesdüngeverordnung beschlossen. Hierdurch sollen weitergehende Maßnahmen zum Grundwasserschutz nur dort ergriffen werden, wo tatsächlich Belastungsquellen sind. Der Entwurf wurde den Umwelt- und Landwirtschaftsverbänden zur Stellungnahme übersandt. Ein Inkrafttreten der Neuregelungen ist für Anfang April vorgesehen.
Grundlage für die Anpassung der nordrhein-westfälischen Landesdüngeverordnung sind dem Düsseldorfer Agrarressort zufolge unter anderem die mittlerweile vorliegenden, aktuellen Monitoringergebnisse zur Bewertung des chemischen Zustands der Grundwasserkörper. Danach werde sich infolge der an vielen Stellen feststellbaren Verringerung der Nitratkonzentrationen auch die künftige Einstufung vieler Grundwasserkörper ändern. Bisher beruht die Einteilung der roten Gebiete auf älteren Nitratmesswerten aus den Jahren 2007 bis 2012. Mit diesen Alt-Daten fallen rund 50 % der Landesfläche in NRW unter die roten Gebiete.
Die neuen Erhebungen beziehen sich auf die Jahre 2013 bis 2018. In diesem neuen Erhebungszyklus wurden deutlich weniger Messstellen registriert, die den Grenzwert von 50 mg Nitrat pro Liter Grundwasser überschreiten. Insgesamt umfasst das Messnetz in NRW 275 Grundwasserkörper. Der Anteil der roten Grundwasserkörper könnte sich auf Basis der neuen Daten um etwa ein Drittel verringern.


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