Rekord: Über 850.000 erlegte Wildschweine!

Die Jäger in Deutschland haben im vergangenen Jahr so viele Wildschweine erlegt wie nie zuvor.

Die deutschen Jäger haben zuletzt eine Rekordstrecke an Wildschweinen erlegt. Nach einer durch den Deutschen Jagdverband (DJV) vorgenommenen Auswertung der vorläufigen Jagdstatistik wurden im Jagdjahr 2019/20, das am 31. März dieses Jahres zu Ende ging, etwa 856 000 Stück Schwarzwild geschossen. Das ist der höchste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen vor fast 100 Jahren und entspricht einer Steigerung von etwa 45 % zum Vorjahr.

Vor dem Hintergrund der ersten Fälle von Afrikanischer Schweinepest (ASP) in Deutschland begrüßte DJV-Präsident Dr. Volker Böhning diese Entwicklung. Nach seinem Verständnis leisten die Jäger damit einen erheblichen Beitrag, um die Ausbreitung der ASP zu verhindern. Böhning rief die Jäger deshalb auf, insbesondere junge Wildschweine weiterhin intensiv zu bejagen, da diese maßgeblich zur Fortpflanzung beitrügen.

Jagdexperten gehen nämlich davon aus, dass die Zahl der erlegten Wildschweine je nach Nahrungsangebot, Witterung im Winter, Intensität und Erfolg der Bejagung etc. rund 10 bis 20 % des Gesamtbestandes entspricht. Unter günstigen Umweltbedingungen erreichen die Tiere eine Reproduktion von bis zu 300 %. Fachleute halten aufgrund der milden Winter in den letzten Jahren einen Wildschweinebestand von 3 bis 5 Mio. Tiere in Deutschland für durchaus möglich.

Auch die hohe Zahl von fast 25.000 Verkehrsunfällen mit Schwarzwild im Jahr 2018/2019 zeigt, wie stark sich die Wildschweine vermehrt haben. Das nun von der ASP-betroffene Bundesland Brandenburg rangiert dabei mit 2.820 Unfällen mit Schwarzwald auf Rang 3. Nur in Baden-Württemberg und Hessen wurden mit 2.950 bzw. 3.170 Tieren mehr Wildschweine bei Verkehrsunfällen getötet.

Die Verbraucher sind laut dem Jagdverband gerade jetzt gefragt, mehr Wildbret zu essen, damit das zusätzliche Angebot am Markt untergebracht werden kann. Ihm zufolge ist Wildschweinfleisch in dieser Rubrik ohnehin die beliebteste Fleischsorte der Deutschen. Im Jagdjahr 2018/19 hatte der Verzehr nach Angaben des DJV bei gut 14 100 t gelegen. Der Dachverband der Jäger wies in diesem Zusammenhang nochmals darauf hin, dass das ASP-Virus nur Haus- und Wildschweinen schaden könne. Für Haustiere und Menschen sei es ungefährlich. Eigene Recherche und AgE


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