Rote Gebiete: Schlusslicht Niedersachsen

In Niedersachsen ist der Anteil roter Gebiete mit mehr als 30 % besonders hoch.

Was zum Jahreswechsel haben die Bundesländer neue Karten mit den sogenannten roten Gebieten mit erhöhten Nitratwerten im Grundwasser veröffentlicht. Mit einem Anteil von mehr als 30 % roter Gebiete weist Niedersachsen dabei die größten Restriktionszonen auf. Viele für die Tierhaltung wichtige Bundesländer wie Schleswig-Holstein, Bayern, Hessen und Nordrhein-Westfalen weisen mit einem Flächenanteil von rund 10 % deutlich kleinere rote Gebiete auf. In Baden-Württemberg sowie mehreren Bundesländern im Osten liegt der Anteil der Nitrat-Restriktionszonen sogar nur im einstelligen Prozentbereich.
Für Niedersachsen und die dort betroffenen Betriebe hat der große Anteil roter Gebiete weitreichende Konsequenzen. So greifen in den Restriktionszonen bereits in diesem Jahr etliche Verschärfungen bei der Düngung. Problematisch ist insbesondere der pauschale Abschlag von 20% vom pflanzenbaulichen Bedarf bei der Stickstoffdüngung. Neben ackerbaulichen Ertragseinbußen müssen die betroffenen Regionen mit einer Verschärfung der Nährstoffproblematik rechnen. Entsprechend groß ist die Kritik aus den betroffenen Gebieten. So will das Landvolk Niedersachsen mit derzeit acht Klagen gegen die Landesdüngeverordnung und die darin verankerte Festsetzung der roten Gebiete vorgehen. Hierzu haben das Landvolk und betroffene Landwirte bereits im letzten Jahr umfangreiche Gutachten zur Qualität des Grundwasser Messnetzes in Auftrag gegeben. Die Gutachten zeigen, dass ein erheblicher Anteil der Messpunkte weitreichende Schäden aufweist, die eine repräsentative Bewertung der Nitratgehalte im Grundwasser verhindern.


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