Das Thema rote Gebiete ist in aller Munde. Denn zum Jahreswechsel haben die Bundesländer neue Karten mit den Nitrat-belasteten Zonen veröffentlicht. Bundesweit sind über 2 Mio. ha Fläche betroffen. Bereits jetzt gelten für Tausende Betriebe drastische Einschnitte bei der Düngung. Das größte Problem ist die Kappung der Stickstoffdüngung um 20 % unter den pflanzlichen Bedarf. Zudem ist die Grenze von 170 kg/ha N aus Wirtschaftsdünger für jeden Schlag einzuhalten. Hinzu kommen längere Sperrfristen, im Herbst ist Stickstoff nur noch in Ausnahmen zulässig und vor Sommerungen sind Zwischenfrüchte Pflicht.
Besonders groß ist die Betroffenheit in Niedersachsen. Hier weisen die Behörden seit der Überarbeitung im März knapp 650 000 ha bzw. 24,5 % der LN als Nitrat-belastet aus. Auch in Nordrhein-Westfalen, Hessen, Bayern, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern sind die roten Gebiete mit einem Anteil von 10% und mehr der Nutzfläche relativ groß.
Regional formiert sich daher Widerstand gegen die Behörden. Im Fokus der Kritik stehen die Herleitung der roten Gebiete und die Qualität der Messstellen. Verschiedene Interessensvertretungen der Landwirte fordern daher eine umgehende Überarbeitung der Nitrat-belasteten Gebiete. Das Landvolk Niedersachsen klagt sogar gerichtlich gegen die roten Gebiete.
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Rote Gebiete: Viel Frust