Schweine im Hitzestress

Hohe Temperaturen können zu einer enormen Belastung für die Tiere werden. Doch es gibt viele Maßnahmen, mit denen man gegensteuern kann.

Bereits bei Stalltemperaturen ab 25 °C kommt es zu Hitzestress. In der Mast wachsen die Schweine langsamer. Die Atemfrequenz steigt und die Tiere suchen Abkühlung. Im Extremfall kann die Hitze zu Kreislaufproblemen und plötzlichen Todesfällen führen. Insbesondere in der Ferkelaufzucht besteht die Gefahr, dass Durchfall auftritt bzw. sich vorhandene Probleme verstärken.
Um die Auswirkungen von Hitzestress so gering wie möglich zu halten ist es notwendig, die Stalllüftung auf die Sommerlüftung vorzubereiten. Gerne in Anspruch genommen werden mittlerweile von einigen Lüftungsfirmen oder der Beraung angebotene Sommerchecks der Lüftungsanlage.
Auch ist es an heißen Sommertagen wichtig, Maßnahmen zu ergreifen, um die Futteraufnahme und damit die Energieversorgung der Tiere sicherzustellen. Bei einer Umgebungstemperatur über 28 °C wird die Futteraufnahme um 3 % pro Grad reduziert. Bei einem Grad über 32 °C reduzieren die Schweine die Futteraufnahme sogar um weitere 5 %.
Um gegenzuwirken, gibt es verschiedene Ansätze:

  • Schweine erhöhen ihre Wasseraufnahme, um bei Hitze ihre innere Temeratur halten zu können. Deshalb sollten Sie die Tränken auf ihre Durchflussrate kontrollieren und die Versorgung ggfs. optimieren. Achten Sie auch auf optimale Wasserqualität.
  • Gerade bei laktierenden Sauen kann es bei Temperaturen von über 28 °C zu einer großen Energielücke kommen. Insbesondere hier ist auf die Verdaulichkeit und Schmackhaftigkeit des Futters zu achten.
  • Um die Futteraufnahme zu sichern, sollten Sie an den heißen Tagen die Fütterungszeiten intelligent anpassen. Mahlzeiten während der heißesten Phase des Tages sind zu vermeiden.
  • Auch die Futterformulierungen können dazu beitragen, den Hitzestress besser zu bewältigen. Damit nicht unnötige Verdauungswärme produziert wird, sollte Stärke durch Fett als Energieträger in der Ration ersetzt und überschüssiges Protein vermieden werden.
  • Über Futterzusätze kann die Darmmikrobiota stabilisiert werden. Auch für ein ausgeglichenes Elektrolytgleichgewicht muss gerade in Hitzeperioden gesorgt werden.
  • Bei einer länger anhaltenden Hitzeperiode werden oft die Sollwerte bei den Absetzgewichten nicht erreicht und es können sich schnell Probleme nach dem Absetzen einstellen. Intensivieren Sie deshalb die Betreuung rund um das Absetzen.
  • Hinzu kommt, dass Hitzestress auch vermehrtes Schwanz- und Ohrbeißen im Flatdeckbereich auslösen kann. Bei ersten Anzeichen müssen Sie die Täterschweine isolieren und die übrigen Tiere mit geeigneten Maßnahmen ablenken.


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