TiHo stellt „RESAFE-Pig“-Projekt vor

Mit modernster Kameratechnik wird die Konstitution der Tiere analysiert.

Ein Projekt zur bedarfsgerechterer und umweltschonenderer Fütterung hat die Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) auf der digitalen „Woche der Umwelt“ vorgestellt, die am vergangenen Donnerstag und Freitag stattfand. An dem Vorhaben „RESAFE-Pig“ forschen zudem die Firma Hölscher und Leuscher und das Institut für Landtechnik der Universität Bonn; gefördert wird es von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Ziel ist es laut TiHo-Angaben, Schweine entsprechend ihres Typs zu erkennen und individueller zu füttern. „Der Ansatz birgt ein ungemein großes Potential, Nährstoffe einzusparen und gleichzeitig Stickstoffemissionen zu verringern“, erklärte der Leiter des TiHo-Instituts für Tierernährung, Prof. Christian Visscher, der gemeinsam mit dem Leiter der TiHo-Klinik für kleine Klauentiere, Prof. Karl-Heinz Waldmann, das Projekt leitet. Der TiHo zufolge ermittelt das Forscherteam den Bedarf der Tiere, indem die Körperzusammensetzung der Schweine beurteilt wird. Dafür wollen die Wissenschaftler eine 3D-Kameratechnik im Stall einsetzen. „Die Tiere passieren im Stall eine Schleuse, in der die Tiere mit der 3D-Technik vermessen und gewogen werden“, erläuterte Dr. Bernd Reckels vom Institut für Tierernährung. Eine Software erkenne das Schwein und sortiere es einem Fressbereich zu. Das Konzept ermögliche es, die Tiere in Großgruppen zu halten und gleichzeitig gezielt zu füttern. Wann und wie viel sie fräßen, entschieden die Tiere selbst. Sie könnten sich frei im Stall bewegen. Zusätzlich sei der Stall mit Beschäftigungsmöglichkeiten ausgestattet. Visscher betonte, dadurch dass die Tiere nicht mehr zu große Mengen an Nährstoffen aufnähmen, gelangten weniger Stickstoffemissionen in die Umwelt. Zusätzlich werde Futter gespart und die Haltung verbessert. Um das Futter auf die verschiedenen Typen von Mastschweinen anzupassen, setzen die Forscher laut TiHo einheimisch angebaute Faserquellen ein. Das habe einen positiven Nebeneffekt: Die Faser führe zu einer langanhaltenden Sättigung, was die Höhe der Futteraufnahme reduziere, ohne dass sich das negativ auf das Tier auswirke. Dr. Cornelia Schwennen vom Institut für Tierernährung erläuterte, dass durch den Einsatz von Fasern die Fermentation im Dickdarm gefördert und der überschüssige Stickstoff bakteriell gebunden werde, so dass dieser nicht ungehindert in die Luft emittiere. AgE


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