Aldi-Preisaktion soll Fleischabsatz ankurbeln

Mit Aktionspreisen will der Discounter zum Abbau des Schweinefleisch-Überhangs beitragen.

Die Discounter Aldi Nord und Aldi Süd haben im Anschluss an den gestrigen Schweinegipfel des Bundeslandwirtschaftsministeriums angekündigt, den Schweinefleischabsatz durch Aktionspreise ankurbeln zu wollen. Die Preisoffensive soll aber nur über wenige Wochen gespielt werden und ausschließlich Ware deutscher Herkunft einbeziehen.

„Aldi ist bereit, marktseitig seinen Anteil zur Entlastung der Situation beizutragen“, sagt Tobias Heinbockel, Managing Director Category Management bei Aldi Nord. „Wir haben uns bereits dazu entschlossen, unseren Abnahmepreis für Schweinefleisch bis zu 20 € über Marktniveau stabil zu halten und vorerst auf Neuausschreibungen bei bestehenden Artikeln zu verzichten“, so Heinbockel weiter. Zusammen mit den Aktionspreisen kann dies jedoch nur eine kurzfristige Unterstützung sein, betonte der Unternehmensvertreter.

Nach aktuellen Schätzungen ist der Lagerbestand an Schweinefleisch durch die ASP-bedingten Exportsperren, die Auswirkungen der Corona-Pandemie und dem stetig sinkenden Inlandskonsum auf über 260.000 t angewachsen. „Den Absatz von Schweinefleisch zu unterstützen, wird derzeit von vielen Landwirten an uns herangetragen“, sagt Erik Döbele, Managing Director Corporate Buying bei

Aldi Süd. „Das funktioniert in Deutschland jedoch in erheblichem Umfang nur über den Preis. Wir haben in den letzten Monaten aus unterschiedlichen Gründen die Bewerbung deutlich eingeschränkt. Nicht zuletzt aufgrund des Drucks der Politik, keine Aktionspreise für Fleisch anzubieten. Viele Experten aus dem Agrarsektor bestätigten jedoch: Die Menge an Schwein muss abverkauft werden, sonst droht ein Kollaps der deutschen Schweinehaltung“, erklärt Döbele die Hintergründe.


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