ASP-Exportsperren: EU wirbt für Regionalisierung

Die EU-Kommission will sich dafür einsetzen, dass deutsches Schweinefleisch durch das Regionalisierungsprinzip wieder in Drittstaaten exportiert werden darf.

Die auch für Tierseuchen zuständige EU-Gesundheitskommissarin Dr. Stella Kyriakides hat die Mitgliedstaaten beim Thema Afrikanische Schweinepest (ASP) erneut auf eine enge Kooperation bei der Seuchenbekämpfung eingeschworen. Die aktuellen Virusfunde bei Wildschweinen im Osten Deutschlands nahe der polnischen Grenze zeigten deutlich die Notwendigkeit einer intensiven Zusammenarbeit, betonte die Zypriotin in Brüssel. Kyriakides sicherte Deutschland im Namen der Europäischen Kommission zu, auch gegenüber internationalen Handelspartnern darauf hinzuarbeiten, dass die von der Bundesrepublik auf den Weg gebrachten Regionalisierungsmaßnahmen verstanden und akzeptiert würden. Vollständigen Importstopps verschiedener Drittstaaten von Schweinefleisch aus ganz Deutschland trete Brüssel energisch entgegen.

Auch EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski sicherte Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner in Fragen des Exports von Schweinefleisch seine Unterstützung zu. Allerdings müsse die Art und Weise der Schweinehaltung in Teilen überdacht werden, erklärte Wojciechowski. Der Brüsseler Agrarchef vertritt die Auffassung, dass eine intensive Schweinehaltung in großen Betrieben das ASP-Risiko gegenüber einer kleinen, eher bäuerlichen Haltung deutlich erhöht.

Unterdessen forderte der tschechische Agrarminister Miroslav Toman die EU-Kommission auf, angesichts des unter Druck geratenen Schweinefleischsektors zunächst eine Problemanalyse durchzuführen. Im Anschluss sei dann ein entsprechendes Maßnahmenpaket zur Unterstützung der durch ASP sowie die Corona-Krise gebeutelten Schweinefleischerzeugung in der Europäischen Union zwingend erforderlich, so der Prager Ressortchef


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