BRS fordert klares Bekenntnis zur heimischen Produktion – jetzt!

Viele Schweinebetriebe bangen um ihre Existenz. Der BRS fordert QS und den Handel auf, Farbe zu bekennen.

Die angespannte Situation am Schweinemarkt stellt für viele deutsche Schweinehalter eine Existenzbedrohung dar. Es drohen nicht nur Milliardenverluste, sondern viele betroffene Betriebe werden aufgeben müssen. Diese Betriebsaufgaben vernichten nicht nur die Arbeitsgrundlage zahlreicher landwirtschaftlicher Familien, sondern gefährden auch die Arbeitsplätze der Tierärzte und Dienstleister, wie Zucht- und Besamungsorganisationen, Stallbau- und Mischfutterindustrie und regionalen Handwerksbetriebe.

Der BRS appelliert nachdrücklich an alle Verantwortlichen der Ernährungswirtschaft und Politik, die deutschen Sauenhalter nicht zu benachteiligen. Seit dem 01. Januar 2021 dürfen Ferkel in Deutschland nur noch unter Betäubung kastriert werden und mit dem Beschluss zur Änderung der Tierschutznutztierhaltungsverordnung kommen weitere Vorgaben auf die Sauenhalter zu, die eine wettbewerbsfähige Sauenhaltung zurzeit unmöglich machen. Tatsache ist, dass auch zukünftig die deutschen Standards der Sauenhaltung deutlich über denen anderer europäischer Systeme liegen. Das führt zu Wettbewerbsverzerrungen und benachteiligt deutsche Ferkelerzeuger.

Als Standardgeber sollte die Qualität und Sicherheit GmbH (QS) dafür Sorge tragen, dass nur solchen Ferkeln, Schlachtschweinen und Fleischwaren ein QS-Status erteilt wird, die vergleichbaren Standards unterliegen. Paul Hegemann (stellv. Vorsitzender des BRS) stellt klar: „Wir wollen damit keine ausländischen Ferkel aus dem deutschen Markt ausschließen. QS ist kein Marktregulator, sondern Standardgeber. Diese Pflicht sollte QS ernst nehmen, sodass auch von QS anerkannte Standards mit den Deutschen vergleichbar sind und nicht zukünftig auseinanderklaffen.“ Der BRS fordert insbesondere den Lebensmitteleinzelhandel auf, Farbe zu bekennen und die hohe deutsche Tierschutzgesetzgebung durch gezielte Nachfrage zu stützen. Lippenbekenntnisse reichen hier nicht aus und ohne die deutsche Sauenhaltung haben Regionalkonzepte ohnehin keine Zukunft. QS muss die Rahmenbedingungen hierfür schaffen und gemäß der Forderung heimischer Ferkelerzeuger dürfen die in Deutschland geltenden Standards nicht beliebig austauschbar werden.

Der BRS sieht es als gesellschaftliche Verantwortung, dass sich die Wirtschaft gemäß ihrer selbst gesetzten Standards zur deutschen Sauenhaltung und Ferkelerzeugern bekennt.


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