BRS fordert Unterstützung für Schweinehalter

Angesichts des Schweinestaus fordern Brachenverbände mehr Hilfe für die Landwirte.

Aufgrund der Corona-Pandemie und der damit verbundenen hohen Hygieneanforderungen können Schlacht- und Zerlegebetriebe derzeit nicht unter voller Auslastung arbeiten. Die Überhänge wachsen wöchentlich an. „Diese dramatische Situation war nicht vorhersehbar, so dass die deutschen Schweinehalter nun unverschuldet um die Zukunft ihrer Betriebe fürchten. Wird die Lösung dem Markt überlassen, führt dies zu weiter steigenden Betriebsgrößen und einer zunehmenden Betriebskonzentration“,so Dr. Nora Hammer, Geschäftsführerin des BRS. Dieser Zustand kann nicht von den Betrieben alleine gelöst werden. Insbesondere aufgrund der teilweise tierschutzrechtlich problematischen Lage bittet der BRS die Politik um Unterstützung:
1. Schlachthöfe sind systemrelevant. Schlachthofschließungen und eine Drosselung der Schlachtka-pazitäten müssen unbedingt vermieden werden. Die Freibeprobung von Schlachthofmitarbeitern sowie der Einsatz von Corona-Schnelltests sollte finanziell unterstützt werden.
2. Insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen, die derzeit die Untersuchungskosten der Mitarbeiter alleine tragen, müssen entlastet werden. Ggf. sollten hierfür Mittel aus dem Coronafonds bereitgestellt werden.
3. Wir bitten die Politik und die Behörden, sich zusätzlich auf ein Worst-Case-Szenario mit der Entnahme von Tieren aus Betrieben vorzubereiten, die die Tiere nicht mehr tiergerecht versorgen können. Hierfür ist ein Notfallplan notwendig. In diesem Zusammenhang sollte unbedingt auch geprüft werden, inwiefern leerstehende Betriebe genutzt werden können, um Tiere vorübergehend unterzubringen, um ein Töten der Tiere im Bestand zu vermeiden.
Vom BMEL wünschen wir uns eine ganzheitliche Lösung zur Unterstützung der deutschen Schweinehalter.