BRS: Ostdeutsche Betriebe in Notsituation

Betriebe in den ASP-Restriktionsgebieten dürfen aktuell keine Tiere zur Schlachtung bringen.

Der Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest in zwei brandenburgischen Hausschweinebeständen vor gut zwei Wochen hat die deutsche Schweinebranche geschockt. Nun hat der Bundesverband Rind und Schwein (BRS) nochmals auf die dramatische Situation der Schweinehalter in den Restriktionszonen hingewiesen. Dem Verband zufolge war zwar allen Beteiligten bewusst, dass sich die Bedingungen, unter denen Schweine aus Sperrzonen z.B. zur Schlachtung verbracht werden, bei einem Ausbruch unter Hausschweinen weiter zuspitzen. Dass die betroffenen Betriebe allerdings aktuell gar keine Tiere zur Schlachtung abgeben können, sei nicht absehbar gewesen.

So war die Vermarktung der Schachtschweine aus Brandenburg und Sachsen schon generell schwierig, weil die Betriebe nur einen Schlachthof unter hohen Auflagen beliefern durften. Dies hatte bereits zusätzliche Kosten von ca. 25 €/Mastschwein verursacht. „Aus den Restriktionszonen fallen wöchentlich ca. 4.000 Mastschweine an, die sich nun zurückstauen. Selbst wenn die Schlachtung von Tieren aus der Sperrzone II in der nächsten Woche wieder aufgenommen wird, lässt sich der Überhang nicht zeitnah abbauen, da der Schlachthof nach unseren Informationen nur ca. 2.500 Tiere pro Woche abnehmen kann“, so der BRS. In der Folge würden sich einige Tierhalter vor tierschutzrelevanten Problemen auf ihren Betrieben fürchten.

„Wir hoffen sehr, dass den Betrieben zeitnah eine Zukunftsperspektive geboten wird und bitten alle Beteiligten unter den besonderen Umständen und unter Einhaltung größtmöglicher Sicherheitsmaßnahmen, die Möglichkeit zu prüfen, nach der geltenden EU-Verordnung auch Tiere aus der Sperrzone III in andere Gebiete zur Schlachtung verbringen zu können“, erklärte die Interessensvertretung. In der jetzigen Situation sei auch die Solidarität der Schlachthöfe und des LEH mit den Betrieben in Form eines finanziellen Entgegenkommens gefragt. Zusätzlich muss ein Förderprogramm bei einem seuchenbedingten temporären Ausstieg aus der Schweinehaltung angestrebt werden, heißt es weiter.


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