China: Lebhafter Handel mit Schweinefutures

Im Unterschied zum US-Terminmarkt CME sind die Schweinefutures an der chinesischen DCE physisch zu beliefern.

In China wurde in der zweiten Januarwoche an der Dalian Commodity Exchange (DCE) der Handel mit Terminkontrakten für Lebendschweine aufgenommen. Der erste Handelstag war von lebhaften Umsätzen geprägt. Nach Angaben der Börse wurden für die Fälligkeiten September und November 2021 sowie Januar 2022 insgesamt 99.271 Kontrakte mit je 16 t umgesetzt. Das Interesse konzentrierte sich dabei vor allem auf den Liefertermin im September mit 91.056 Kontrakten. Im Unterschied zum amerikanischen Terminmarkt Chicago Mercantile Exchange (CME) sind die Schweinefutures an der chinesischen DCE physisch zu beliefern.

Im Handelsverlauf schwächten sich die Preise allerdings zusehends ab. Der Settlementkurs für den Septemberkontrakt wurde am ersten Handelstag mit umgerechnet 3.584 €/t festgestellt, während die beiden späteren Termine mit jeweils rund 3.275 € gut 300 € niedriger bewertet wurden. Am vergangenen Montag setzte sich der Preisverfall bei geringeren Umsätzen fort. Der Settlementkurs für den Septemberfuture lag mit 3.317 €/t um 7,5 % unter dem Niveau vom vergangenen Freitag. Die Gesamtzahl der gehandelten Kontrakte ging auf 27.778 zurück.

Am Kassamarkt sind die Preise für Schlachtschweine und Schweinefleisch nach vorherigem Rückgang im Dezember hingegen wieder gestiegen. Wie das chinesische Statistikamt mitteilte, legten die Verbraucherpreise für Schweinefleisch gegenüber November um 6,5 % zu und lagen nur um 1,3 % unter dem hohen Niveau des Vorjahresmonats. Insgesamt mussten die Chinesen 2020 rund 50 % mehr Geld für ihren Schweinefleischeinkauf ausgeben als 2019, weil die Afrikanische Schweinepest (ASP) die Tierbestände stark dezimiert hatte.

Zuletzt wurden zwar wieder mehr Schweine eingestallt, doch scheint dies für die anziehende Nachfrage vor dem chinesischen Neujahrsfest am 12. Februar nicht zu reichen. Der Schlachtschweinepreis lag am vergangenen Montag im nationalen Durchschnitt mit 4,47 € je Kilogramm Lebendgewicht nur unwesentlich unter dem vergleichbaren Vorjahresniveau. Er übertrifft damit das deutsche Niveau um mehr als das dreieinhalbfache.