Chinas Importbedarf deutlich gesunken

Für 2022 erwarten Analysten einen weiteren Rückgang der chinesischen Schweinefleischimporte um über 5 %.

Die wachsende Schweineproduktion in China hat im vergangenen Jahr zu einem deutlichen Rückgang der Schweinefleischimporte geführt. Laut Daten des nationalen Zollamtes war die Einfuhrmenge insgesamt gegenüber 2020 um 730.000 t oder 12,7 % auf rund 5,0 Mio. t rückläufig. Die Importausgaben verringerten sich um umgerechnet 1,49 Mrd. € beziehungsweise 11,3 % auf 11,67 Mrd. €.

Trotz geringerer Bestellmenge war die eingeführte Tonnage die zweithöchste nach dem Rekordjahr 2020. Für 2022 erwarten Analysten einen weiteren Rückgang der chinesischen Schweinefleischimporte; diesen schätzte das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) kürzlich auf 5 %. Wie eine Analyse der Handelsdaten durch den Dachverband der dänischen Land- und Ernährungswirtschaft (L&F) zeigt, hielten sich die chinesischen Importeure besonders beim Kauf von frischem, gekühltem und gefrorenem Schweinefleisch zurück. Bei dieser Warenposition war im Vorjahresvergleich eine Abnahme von 16,9 % auf 3,57 Mio. t zu verzeichnen. Dagegen nahm die Einfuhr der Schlachtnebenerzeugnisse vom Schwein nur um 3,3 % auf 1,21 Mio. t ab. Bei den Lieferanten gehörten die USA und Kanada sowie Deutschland aufgrund der Ausfuhrsperre wegen der Afrikanischen Schweinepest (ASP) zu den großen Verlierern am chinesischen Markt.

Im Bereich des Frischfleisches büßten die USA im Vergleich zu 2020 rund 43 % ihres Absatzes ein und lieferten nur noch 397.910 t in die Volksrepublik. Im Gegenzug stiegen jedoch die US-Verkäufe von Nebenerzeugnissen um 34,2 % auf 332.130 t. Kanada verzeichnete bei beiden Produktgruppen Verluste; die Gesamtausfuhr nach China brach um fast die Hälfte auf 284.570 t ein. Deutschland hatte 2020 vor dem Nachweis der ASP noch 626.680 t Schweinefleisch und Nebenerzeugnisse nach China verkauft; im vergangenen Jahr war es nur noch die Restmenge von gut 3.000 t.

Ungeachtet des geringeren Bedarfs der Volksrepublik konnte Spanien seine Lieferungen dorthin deutlich ausbauen, nämlich um 17,6 % auf fast 1,1 Mio. t. Bei den Nebenerzeugnissen gab es eine Zunahme von 19,5 % auf 281.890 t. Die Iberer bauten damit ihre Führungsposition als wichtigster Schweinefleischlieferant für China aus. Zudem steigerte Brasilien seine Schweinefleischexporte in die Volksrepublik um 13,7 % auf 546.580 t. Zu den Gewinnern zählte 2021 aber auch Frankreich mit einem um ein Fünftel auf 152.780 t gestiegenen Absatz von frischer und gefrorener Ware. AgE


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