Chinas Schweinemarkt erholt sich

Im laufenden Jahr könnte die chinesische Schweinefleischerzeugung wieder um 15 % zulegen.

Der chinesische Schweinfleischmarkt erholt sich schneller als bislang angenommen. Das spiegelt sich auch in den aktuellen Einschätzungen des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) für den globalen Schweinemarkt 2021 wider. Während die Washingtoner Fachleute für die meisten in ihrer Analyse berücksichtigten Ländern nur kleinere Änderungen gegenüber der Oktober-Prognose vornahmen, hat die schnelle Aufwärtsentwicklung an Chinas Schweinemarkt sie zu größeren Korrekturen veranlasst. Gingen die US-Analysten im Oktober 2020 noch davon aus, dass die Schweinefleischerzeugung in der Volksrepublik in diesem Jahr um gut 9 % steigen dürfte, wird nun ein Zuwachs von 5,5 Mio. t beziehungsweise fast 15 % auf 43,5 Mio. t vorhergesagt.

Die Erholung von den Einbußen der Afrikanische Schweinepest (ASP) gehe schneller als gedacht, und die hohen Schlachtschweinepreise seien ein Anreiz für die Produzenten, mehr Tiere einzustallen, erläuterten die Experten des Ministeriums. Ebenfalls deutlich nach oben revidiert wurde die Prognose zum Schweinefleischverbrauch in China, der 2020 wegen der ASP und den Corona-Folgen auf den tiefsten Stand seit mehr als zehn Jahren gesunken ist. Der jetzigen Vorhersage zufolge soll der heimische Konsum gegenüber 2020 um 11,5 % auf etwa 48,0 Mio. t zunehmen. Sowohl Produktion als auch Verbrauch würden demnach aber noch immer deutlich unter dem Niveau von vor dem Ausbruch der ASP bleiben.

Das USDA rechnet aktuell damit, dass Chinas Schweinefleischimporte 2021 im Vergleich zum vorherigen Rekordjahr abnehmen werden, und zwar um 530 000 t oder etwa 10 %. Allerdings haben die US-Analysten gegenüber dem Oktober-Bericht ihre Prognose für die absolute Einfuhrmenge um 120 000 t auf 4,62 Mio. t angehoben. Grund dafür ist die für 2021 stärker eingeschätzte Erholung des Verbrauchs bei weniger Corona-Problemen. Im Vergleich zu früheren Jahren wäre diese Importmenge noch überdurchschnittlich hoch.

Unterdessen hat das nationale Statistikbüro in China Zahlen vorgelegt, nach denen die Schweinefleischerzeugung 2020 mit 41,13 Mio. t um 3,3 % geringer als im Vorjahr ausgefallen ist. Damit läge die Produktion noch höher als vom USDA für dieses Jahr geschätzt; doch können hierfür auch Unterschiede in der statistischen Erfassung verantwortlich sein. Den Aussagen der Pekinger Statistiker zufolge ist nach Überwindung der größten ASP-Probleme ein deutlicher Aufwärtstrend in der heimischen Schweineproduktion festzustellen. So hätten die Schweinebestände binnen Jahresfrist um rund ein Drittel zugenommen, und die Fleischproduktion habe im vierten Quartal 2020 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um gut ein Fünftel zugelegt.


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