Dämpfer für US-Schweinefleischexport

Vor allem China hatte zuletzt in anderen Ländern Schweinefleisch eingekauft.

Die Fleischexporteure der USA haben im März so viel Fleisch ins Ausland verkauft wie niemals zuvor und dabei Umsätze in Rekordhöhe generiert. Für das gesamte erste Quartal 2021 sieht die Bilanz im Vergleich zum sehr guten Vorjahr aber nicht so positiv aus, insbesondere für Schweinefleisch. Wie die amerikanische Exportorganisation für Fleisch (USMEF) kürzlich mitteilte, waren die Schweinefleischausfuhren einschließlich Verarbeitungsware von Januar bis März gegenüber dem ersten Quartal 2020 um 6,6 % auf 782 820 t rückläufig. Es war dennoch die zweithöchste Exportmenge eines ersten Jahresviertels aller Zeiten. Auch bei den Erlösen mussten die US-Anbieter Abstriche machen; diese blieben mit umgerechnet rund 1,7 Mrd. € um 7,3 % unter dem vergleichbaren Vorjahresniveau.

„Die Exporte hatten im Jahr 2021 einen respektablen Start“, erklärte USMEF-Geschäftsführer Dan Halstrom. Dies sei angesichts der coronabedingt anhaltenden Einschränkungen des Foodsektors in vielen Schlüsselmärkten und den Schwierigkeiten in der heimischen Industrie mit der Logistik und den Arbeitsabläufen in Zeiten der Pandemie nicht selbstverständlich. „Obwohl diese Hindernisse noch nicht vollständig überwunden sind, zeigen die guten Ergebnisse vom März, dass sich die Situation verbessert hat und die Exporte die starke weltweite Nachfrage nach rotem Fleisch aus den USA widerspiegeln“, so Halstrom. Ihm zufolge haben zuletzt die eingeschränkten Arbeitskapazitäten vor allem die Ausfuhr von Verarbeitungsfleisch gebremst, doch beginne sich die Situation zu bessern.

Rund 30 % der US-Schweinefleischerzeugung sind laut USMEF im ersten Quartal 2021 grenzüberschreitend verkauft worden; das waren im Vorjahresvergleich 1,5 % weniger. Dies dürfte damit zusammenhängen, dass die Erzeugung bei abnehmenden Schweinebeständen stärker sinkt als der heimische Verbrauch. Entscheidend für den Rückgang der US-Schweinefleischexporte von Januar bis März war hingegen, dass China deutlich weniger Mengen geordert hat. Die Ausfuhr in die Volksrepublik einschließlich Hongkong war um gut 20 % auf 236 500 t rückläufig. Noch deutlicher fiel das Minus bei den Exporterlösen mit 26,5 % auf 437,9 Mio. € aus. Zwar kaufte China mehr Verarbeitungsware in den USA, doch die teureren Teilstücke vom Schwein wurden vermehrt in Spanien und Brasilien geordert. Dies könnte sich in den Folgemonaten fortsetzen, denn durch den stark gestiegenen Schlachtschweinepreis in den USA sind deren Angebotspreise für Fleisch nicht mehr so wettbewerbsfähig wie 2020. Auch beim zweitwichtigsten Kunden Mexiko mussten die US-Anbieter ein Absatzminus hinnehmen, und zwar von 4,3 % auf 187 000 t. AgE


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