Edeka brüskiert Schweinehalter

Edeka Nord will ab 2021 keine Tiere aus der Ebermast oder der Eberimpfung mehr abnehmen.

Deutschlands größte Lebensmittelkette Edeka stößt den hiesigen Schweinehaltern wiederholt vor den Kopf. So hat die zum Unternehmen gehörende Regionalgruppe Edeka Nord kürzlich ihren Lieferanten im Gutfleisch-Programm mitgeteilt, dass ab 2021 nur noch Schweine angenommen werden, die chirurgisch kastriert wurden. Andere Methoden, wie die Ebermast oder die Impfung gegen Ebergeruch will Edeka Nord dann im Markenfleisch-Programm nicht mehr akzeptieren. Der Lebensmittelkonzerns schränkt damit die Vermarktungsmöglichkeiten seiner Lieferanten stark ein. Gleichzeitig werden wichtige Maßnahmen zum Tierschutz bzw. zur Unversehrtheit der Schweine untergraben. Edeka Nord begründet seine Entscheidung mit Nachteilen bei der Fleisch- und Fettqualität. Das Unternehmen bezieht sich dabei auf eigene Untersuchungen im hauseigenen Fleischwerk in Norddeutschland. Der zweite Aufreger in Sachen Edeka bezieht sich auf die gestrige Abstimmung im QS-Fachbeirat. Hier hat der Vertreter Edekas dem Vernehmen nach als einzige LEH-Kette Deutschlands dem mehrheitlichen Beschluss für eine Positivliste für ausländische Importferkel nicht zugestimmt. Für die stark unter Druck geratenen deutschen Ferkelerzeuger ist das ein Schlag ins Gesicht. Zum Glück konnte der Beschluss auch mit der Zustimmung der anderen LEH-Ketten noch gefasst werden.


Mehr zu dem Thema