EGO: Verkauf der Schlachthof-Beteiligung

Die Erzeugergemeinschaft Osnabrück verkauft Gesellschaftsanteile am Schlachthof in Georgsmarienhütte an die Steinemann Holding GmbH & Co. KG.

Bei ihrer außerordentlichen Generalversammlung am 24. September 2020 beschloss die Erzeugergemeinschaft für Schlachtvieh im Raum Osnabrück eG (EGO) mit überwiegender Mehrheit den Verkauf ihrer Beteiligung am Schlachthof in Georgsmarienhütte an die Steinemann Holding GmbH & Co. KG mit Sitz in Steinfeld. Steinemann investiert in den Standort und baut auf die Erzeugung in der Region. Der Schlachthof in Georgsmarienhütte wird ausgebaut und modernisiert.

Kaufabschluss nach langjähriger Zusammenarbeit

Die Geschäftsverbindung zwischen der EGO und Steinemann im Fleischbereich wurde seit 2017 kontinuierlich ausgebaut und bildete die Grundlage zur Prüfung einer strategischen Verbindung. Ziel beider Seiten war die Bildung einer vollständigen Wertschöpfungskette in korrespondierenden Größenordnungen auf allen Stufen einschließlich der Verarbeitung und Zugang zum Lebensmitteleinzelhandel. Steinemann entschloss sich zu Beginn dieses Jahres zum vollständigen Erwerb des Schlachthofes und verfolgt damit eine Ergänzung und Ausbau seiner Produktionskapazitäten in der Fleischgewinnung. Dabei werden auch die Liefer- und Abnahmeverträge zur Rohstoffsicherung des Standorts in Georgsmarienhütte fortgeführt.

Die EGO zieht sich mit dem Verkauf aus dem Risikobereich der Fleischwirtschaft zurück und konzentriert sich zukünftig wieder auf die originären Aufgaben einer Erzeugergemeinschaft.„Die Fleischwirtschaft steht vor fundamentalen Herausforderungen und einem Umbruch enormen Ausmaßes. Diese Entwicklung wird durch Corona und dem Ausbruch der ASP in Deutschland deutlich schneller vorangetrieben als erwartet“, so die Vorstandsvorsitzende Anne Hillebrand. „Dies zwingt zu strategischen Schritten, um Kapitalrisiken der Landwirte zu begrenzen und Kräfte dort zu bündeln wo sie sich mit Experten auf den nachfolgenden Stufen ergänzen.“ Der Kaufvertrag wurde am 29. September in Osnabrück beurkundet und greift rückwirkend zum 1. Jan. 2020.

Investitionen in den Standort Georgsmarienhütte

Die Firma Steinemann investiert zunächst vorrangig in die datentechnische Anbindung an die Holding in Steinfeld. Gleichzeitig fließen Mittel in der Energiezentrale des Unternehmens und in die Produktions- und Gebäudetechnik. Wie am Standort in Steinfeld schon seit Jahren realisiert, sollen auch in Georgsmarienhütte alle Werksvertragsbeschäftigten in feste Anstellungsverhältnisse übernommen werden. „Dies war unabhängig von dem Gesetzesvorhaben der Bundesregierung geplant“, so der Geschäftsführer Carsten Knief. „Durch die Investitionen in den Schlachthof in Georgsmarienhütte wollen wir uns die Verbindung zur Erzeugung sichern und gleichzeitig mit der Schweinefleischzerlegung einen wesentlichen – bisher fehlenden – Baustein der Prozess- und Produktionskette im Schweinefleischbereich sichern.

Belegschaft wird übernommen, Warenströme bleiben bestehen

Für die Mitarbeiter wie auch für die Landwirte ergeben sich zunächst keine entscheidenden Änderungen. Die bestehenden Arbeitsverhältnisse werden übernommen. Auch im kommenden Jahr sind Schlachtungen in einer Größenordnung von ca. 700.000 Schweinen geplant, die auch weiterhin mehrheitlich aus den Mitgliedsbetrieben der Erzeugergemeinschaft stammen sollen.


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