Erste Schweinehalter erhalten Soli-Zuschlag

Einige Unternehmen des LEH wollen bis zu 2,50 € je Schwein Zuschlag zahlen.

Mehrere Lebensmittelhändler haben Mitte Dezember die Verkaufspreise für bestimmte Schweinefleischprodukte angehoben und zugesichert, dass die Mehrerlöse an die landwirtschaftlichen Erzeuger weitergeben werden sollen. Vergangene Woche hat nun die Westfleisch als erstes Schlachtunternehmen mit der Weitergabe des sogenannten Solidarzuschlages begonnen. Demnach zahlte das genossenschaftliche Unternehmen in der Woche zum 20. Dezember den Schweinehaltern je abgeliefertem Schlachtschwein 2,50 €, in der Folgewoche 2,00 € je Tier. Die Auszahlung erfolgte über die entsprechende Schlachtabrechnung, wobei sich der Betrag auf Basis der eingegangenen Zusatzbeträge des Lebensmittelhandels errechnete. Die Unternehmen Tönnies und Vion hatten Ende Dezember erklärt, dass man aus organisatorischen Gründen erst im neuen Jahr die Zuschläge an die Landwirte auszahlen wird.

Vor Weihnachten hatte die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) beklagt, dass beispielsweise der Mehrerlös aus der Preisanhebung bei Lidl für zehn Schweinefleischprodukte auf den Höfen noch nicht angekommen sei. Zudem hätten die Kalkulationen der Schlachthöfe ergeben, dass die Zusatzeinnahmen durch diese isoliert durchgeführte Aktion so gering seien, dass man dies nicht über einen höheren Erzeugerpreis oder eine höhere Notierung abbilden könne. Der VEZG-Vorsitzende Matthias Frieß betonte, dass aufgrund steigender Produktionsauflagen eine grundsätzliche Anhebung des Erzeugerpreisniveaus von mindestens 30 % nötig sei. Dazu sei vom gesamten LEH sehr kurzfristig das Signal erforderlich, höhere Einstandspreise zu akzeptieren. Nur so könne in der Breite der Landwirtschaft die dringend benötigte Wertschöpfung kurzfristig und unbürokratisch ankommen, um die regionale Erzeugung zu sichern. AgE