EU erwartet sinkende Schweineerzeugung

Brüssel prognostiziert für 2022 ein Minus von 5 % bei der EU-Schweineproduktion.

Laut einer Prognose der EU-Kommission wird die Schweinefleischproduktion in der Europäischen Union 2022 im Vergleich zum Vorjahr deutlich sinken. Im kommenden Jahr sind weitere Rückgänge zu erwarten. Hauptgrund für den Rückgang soll laut Analysten die deutlich eingebrochene Erzeugung von Schweinefleisch in Deutschland sein. Die Marktanalysten der Brüsseler Kommission berufen sich auf ihre aktuelle Herbstprognose. Demnach soll im laufenden Jahr die EU-Schweinefleischerzeugung um 1,19 Mio. t oder 5,0 % auf knapp 22,43 Mio. t deutlich abnehmen. Im kommenden Jahr 2023 soll es um weitere 0,7 % nach unten gehen.
Maßgeblich für das kräftige Minus sei der für dieses Jahr auf rund 10 % geschätzte Einbruch der Schweinefleischerzeugung in Deutschland, an dem laut Kommission die Afrikanische Schweinepest (ASP) mit dem weitgehenden Verlust von Drittlandsmärkten einen größeren Anteil hat. Aber auch in Polen, Belgien, Rumänien und Italien ist 2022 mit deutlich weniger Schweinefleisch zu rechnen, während die Erzeugung in Spanien um 1,6 % zulegen soll, damit allerdings langsamer als in den Vorjahren. Deutliche Bremsspuren wird es laut der Kommission auch beim Export geben. Dafür ist vor allem der voraussichtlich um 17 % geringere Absatz von Schweinefleisch in Drittländern, verursacht durch die Kaufzurückhaltung des wichtigsten Kunden China, verantwortlich.
Den Gesamtverbrauch an Schweinefleisch in der Europäischen Union sieht die Kommission um rund 2 % sinken. Im kommenden Jahr soll das Verbrauchsniveau aufgrund der wachsenden EU-Bevölkerung stabil bleiben. Der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch soll laut Prognose im Jahr 2023 allerdings weiter abnehmen. AgE