EU-Export läuft auf Hochtouren

Allen voran die spanischen Exporteure haben nochmal ihre Geschäfe ausgeweitet.

Die Schweinefleischexporte aus der Europäischen Union haben im ersten Quartal 2021 neue Rekordhöhen erreicht. Nach vorläufigen Angaben der EU-Kommission wurden von den 27 Mitgliedstaaten - ohne Berücksichtigung des Handels mit Großbritannien - insgesamt 1,60 Mio. t einschließlich Schlachtnebenerzeugnissen in Drittländer verkauft; das entsprach einer Steigerung von 370 960 t oder 30,1 % gegenüber dem schon hohen Niveau der Vorjahresperiode. Zudem legten die Exporteinnahmen um 490 Mio. € oder 16,6 % auf 3,44 Mrd. € zu. Dabei sank wegen niedrigerer Preise der Durchschnittwert einer exportierten Tonne Schweinefleisch von 2 397 Euro auf 2 148 Euro. Vor zwei Jahren hatte sich der Ausfuhrerlös im ersten Quartal noch auf 1,95 Mrd. € belaufen; er war damit um 56,5 % geringer als in diesem Jahr. Getragen wurde der Ausfuhrboom zum Jahresauftakt 2021 vom flotten Export nach Asien. Mit Abstand größter Kunde war China, wohin die EU-Schweinefleischlieferungen um 325 250 t oder 26,2 % auf rund 954 600 t zunahmen. Dieses Geschäft allein hatte einen Wert von 2,02 Mrd. €. Aber auch andere asiatische Länder orderten spürbar mehr Ware in der Gemeinschaft.

Mit Abstand größter Exporteur unter den EU-Mitgliedstaaten war Spanien. Dessen Ausfuhr von Schweinefleisch in Drittstaaten erhöhte sich von Januar bis März im Vergleich zur Vorjahresperiode um 75,5 % auf den neuen Rekordwert von 621 310 t. Treiber dafür waren vor allem die florierenden Verkäufe nach China. Das zweitplatzierte Dänemark profitierte ebenfalls vom Importbedarf Asiens und steigerte seine Ausfuhrmenge insgesamt um 28,9 % auf 272 250 t. Dahinter rangierten die Niederlande mit 217 500 t, was einem Plus von 37,7 % entsprach. Aufgrund der statistisch manchmal schwierigen Abgrenzung dürfte davon aber auch eine Teilmenge aus anderen EU-Ländern stammen, die über die niederländischen Häfen ausgeführt wird.

Deutschland belegte aufgrund der Einfuhrsperren in vielen außereuropäischen Ländern wegen der hiesigen Afrikanischen Schweinepest (ASP) nur noch den vierten Platz im Ranking der EU-Exporteure. Die Liefermenge in Drittstaaten brach im Vorjahresvergleich um 147 780 t oder 52,3 % auf 134 825 t ein. Die verlorenen Marktanteile sicherten sich andere EU-Staaten. Zu diesen zählte auch Frankreich mit einem Ausfuhrplus von 67,4 % auf 99 940 t. Auffällig war, dass auch das wie Deutschland von der ASP betroffene Polen seine Schweinefleischexporte deutlich steigern konnte, und zwar um 36,3 % auf 64 745 t. AgE


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