EU-Schweinemarkt nur knapp versorgt​ ​ ​

Europaweit treibt das knappe Lebendangebot die Preise hoch.

Das knappe Lebendangebot und die zunehmende Fleischnachfrage sorgten in der vergangenen Woche in Deutschland und Europa für deutliche Anstiege der Erzeugernotierungen. So hab die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh- und Fleisch (VEZG) ihre Notierung um 7 Cent auf ein Niveau von glatt 2,00 €/kg Schlachtgewicht (SG).

Der VEZG zufolge reicht das weiter schrumpfende Angebot an Schlachtschweine kaum aus, um die Nachfrage der roten Seite zu decken. Die wiederrum ist angesichts des regen Fleischgeschäftes bemüht die Schlachtbänder passend auszulasten. Neben dem Umstand, dass in den meisten Bundesländern die Sommerferien zu Ende sind und die Privathaushalte wieder die üblichen Fleischprodukte für den Kühlschrank nachfragen, finden derzeit noch viele Großveranstaltungen statt.

Ein Lichtblick sind auch die wohl weitgereiften Gespräche mit Südkorea über die Anerkennung des EU-Regionalisierungskonzeptes für alle Mitgliedsstaaten. Sollte das asiatische Land seine Zustimmung geben, könnte Deutschland nach einigen formellen Neuregelungen und einem Zulassungsverfahren wieder Schweinefleisch dorthin exportieren.

Auch wenn die deutschen Fleischexporteure aktuell noch außen vor sind, profitiert auch die hiesige Schweinebranche vom Stimmungsumschwung im Drittlandsgeschäft. Unter anderem China bestellt wieder deutlich mehr Fleisch, was in vielen wichtigen Schweinehalternationen in der EU, wie z. B. in Dänemark und Frankreich, zu teils deutlichen Notierungszuwächsen geführt hat. Nach Ansicht von Marché du Porc Breton-Direktor Pascal Le Duot wird sich der Rückgang der Schweineproduktion in den kommenden Monaten fortsetzen und der historisch hohe Schweinepreis bestätigten. Das sei das Ergebnis der schon länger anhaltenden Betriebsaufgaben, die sich durch den Produktionskostenanstieg noch verstärkt hätten. „Im Gegensatz zu früheren Jahren ist es nicht mehr das Fleisch, das den Preis bestimmt, sondern der Mangel an Schweinen", erklärte Le Duot.


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