Export: Thailand hebt ASP-Sperre auf

Thailand hat sich wieder für den Import von deutschem Schweinefleisch geöffnet.

Schweinefleischlieferungen aus Deutschland nach Thailand sind wieder möglich. Das berichtete die Interessengemeinschaft der Schweinhalter Deutschlands (ISN) am vergangenen Freitag unter Berufung auf das Bundeslandwirtschaftsministerium. Nach dem Fund der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Brandenburg hatte Thailand die Einfuhr von deutschem Schweinefleisch untersagt. Diese Sperre laufe nun ab und werde nicht verlängert, so dass die Betriebe, welche bereits vor der Sperre eine Zulassung für die Ausfuhr nach Thailand innegehabt hätten, wieder Schweinefleisch nach Thailand liefern dürften, erklärte die ISN. Dazu müssten die Betriebe aus Thailand gültige Importlizenzen vorweisen können. Neben den thailändischen Vorgaben für die Ausfuhr sei auch das geltende EU- und nationale Recht zu berücksichtigen. Das bedeute, dass nur Schweinefleisch aus den ASP-freien Regionen geliefert werden dürfe.

Wenngleich der Markt nicht besonders groß sei, sei dies ein wichtiger Schritt, stellte die Interessengemeinschaft weiter fest. Mengenmäßig sei der thailändische Markt mit etwa 1 % Anteil an den Drittlandsexporten zwar nicht von höchster Bedeutung, unter anderem, weil es Beschränkungen für die Liefermengen einzelner Unternehmen gebe. Aber immerhin habe Thailand damit in der Zeit vor der ASP auf dem neunten Rang der wichtigsten Drittlandsmärkte gelegen. Momentan werde jeder Absatzkanal für deutsches Schweinefleisch benötigt, unterstrich die ISN. Gerade für Schlachtnebenerzeugnisse wie Ohren, Pfoten und Schwänze seien die asiatischen Märkte wichtig, denn dort würden diese Teilstücke als Delikatessen gelten, während sie hierzulande kaum Abnehmer fänden. Die Öffnung weiterer Drittlandsmärkte müsse gerade jetzt oberste Priorität haben. Hierbei sollte der ISN zufolge aber nicht nur auf die China-Karte gesetzt werden, sondern die Bemühungen müssten speziell auch auf wichtige Absatzdestinationen wie Südkorea, Japan oder Vietnam gerichtet werden. Aus der Liste der früheren Top-10-Drittlandsdestinationen stünden neben Thailand derzeit nur noch Hongkong und der Kongo als Abnehmer zur Verfügung. Insgesamt ist der Schweinefleischhandel mit Drittländern laut ISN-Angaben auf etwa die Hälfte geschrumpft; im Oktober 2019 seien nur noch rund 47 000 t Schweinefleisch einschließlich Nebenerzeugnissen in Länder außerhalb der EU geliefert worden. AgE