Fleisch: Konsum sinkt weiter

Der Pro-Kopf-Verzehr von Fleisch lag 2020 so niedrig wie noch nie. Die Gründe sind vielfältig.

Der Pro-Kopf-Verzehr von Fleisch ist auch 2020 wieder gesunken, sogar auf ein Allzeit-Tief: Rund 57 kg Fleisch aß eine Person in Deutschland vergangenes Jahr im Durchschnitt. Das zeigt die neu erschienene Versorgungsbilanz Fleisch des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL)

Zwar wurde 180 g mehr Geflügelfleisch pro Person konsumiert, bei Schweinefleisch gab es aber einen Rückgang um 750 g, bei Rind und Kalb auch noch einmal um 40 g. Erzeugt wurde insgesamt 1,6 % weniger Fleisch als im Jahr 2019. Beim Selbstversorgungsgrad mit Fleisch liegt Deutschland nach den vorläufigen Zahlen 2020 insgesamt bei ca. 118 %.

Warum Verbraucher weniger Fleisch essen, hat offenbar vielfältige Gründe. Insbesondere jüngere und weibliche Konsumentinnen essen nur noch selten, dafür bewusster Fleisch oder greifen immer öfter zu Fleischalternativen. In einer Forsa-Studie für den Ernährungsreport 2020 des BMEL gaben Befragte vor allem Neugier und Tierwohl als Beweggründe an, Fleischalternativen auszuprobieren.

Auch die Corona-Einschränkungen hatten Einfluss auf den Fleischverzehr. So fielen Garten- und Grillpartys reihenweise aus. Und Restaurants sowie Kantinen mussten schließen. Dadurch war der Außer-Haus-Verzehr deutlich reduziert. Auch wenn dies nicht den kompletten Verzehrrückgang erklärt, spielt es beim Fleischverzehr eine große Rolle, ob das Kantinenschnitzel oder die Currywust um die Ecke locken oder nicht.