Fleischexport: Südkorea öffnet sich wieder

Das asiatische Land hat den ASP-bedingten Exportstopp für deutsches Schweinefleisch aufgehoben.

Die Republik Korea (Südkorea) hat ihren Importstopp für europäisches Geflügel- und Schweinefleisch aufgehoben. Das meldete die EU-Kommission am Montag in Brüssel. Weil die Afrikanische Schweinepest (ASP) und die Hochansteckende Vogelgrippe (HPAI) in Europa aufgetreten war, hatte Südkorea den Geflügel- und Schweinefleischimport aus betroffenen europäischen Ländern eingestellt.

Nach langwierigen Verhandlungen zwischen der EU-Behörde und der koreanischen Regierung könne der EU-Export nun wieder aufgenommen werden, so die EU-Kommission. Der europäische Ansatz der sogenannten Regionalisierung habe die koreanische Regierung nun zum Umdenken bewegt, heißt es aus Brüssel.

Seit dem 10. September 2020 hatte eine Reihe asiatischer Länder den Export aus Deutschland und der EU gestoppt. Darunter war auch Südkorea. An diesem Tag wurde ein an der ASP verendetes Wildschwein in Brandenburg gefunden.

„Die Einigung zwischen der EU und Südkorea ist ein gutes Zeichen für die europäischen Schweinerzeuger“, meint Dr. Albert Hortmann-Scholten, Geschäftsführer der Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh u. Fleisch (VEZG). Daran erkenne man, dass der Weltmarkt in den nächsten Monaten von einer weiteren Verknappung des Angebotes ausgehe. Vor allem für fette Teilstücke wie Schweinebäuche sei Südkorea ein wichtiger Absatzmarkt und ergänze die europäische Nachfrage nach sogenannten Edelteilen gut, so der VEZG-Chef.

Südkorea war bis zum Importstopp 2020 eines der Top-Exportländer für die deutschen Schweinefleischerzeuger. Im Jahr 2019 gingen laut der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) gut 100.000 t Schweinefleisch in das asiatische Land – fast 10 % aller Schweinfleischexporte in Drittstaaten.

Die Einigung zeichnete sich schon seit dem Frühjahr 2022 ab. Schlachtunternehmen konnten bereits Exportlizenzen nach Korea beantragen. Die Unternehmen müssen diese Lizenzen für jeden ihrer Standorte beim koreanischen Agrarministerium beantragen.


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