Fleischgigant JBS steigt in die Erzeugung ein

Das brasilianische Unternehmen JBS übernimmt in Australien Produktionskapazitäten mit mehr als zwei Dutzend großen Schweineanlagen.

Australiens größter Fleischverarbeiter, die JBS-Foods Group, plant nun auch groß ins Geschäft mit Schweinefleisch einzusteigen. Wie das Unternehmen am vergangenen Mittwoch mitteilte, wird es Australiens größten integrierten Schweine- und Schweinefleischproduzenten Rivalea für umgerechnet 111 Mio. € vom bisherigen Eigentümer Singaporean QAF Ltd übernehmen. Dem Deal müssen allerdings noch die australischen Wettbewerbsbehörden zustimmen.

Zu Rivelea gehört ein Netzwerk von rund zwei Dutzend Mastställen sowie einige Zuchtbetriebe, darunter eine Betriebsstätte in Wimmera im Bundesstaat Victoria mit etwa 40 000 Zuchtsauen. Neben 7 600 ha Ackerland gehören auch zwei Schlachtbetriebe zum Unternehmen, die jährlich zusammen etwa 1,4 Mio. Schweine schlachten und verarbeiten sowie über ein nationales und internationales Vertriebsnetz für Schweinefleisch verfügen. JBS betrieb bisher in Australien mit Primo nur den führenden Hersteller von hauptsächlich auf Schweinefleisch basierenden Würsten sowie Schinken, Bacon und Speck mit einer jährlichen Produktion von rund 130 000 t. Zusammen mit Rivelea würde zukünftig rund ein Drittel der australischen Schweinefleischerzeugung auf den internationalen Fleischgiganten entfallen, der in Australien bereits größter Produzent von Rind- und Schaffleisch ist. „Wir beabsichtigen, die Verwendung von einheimischem Schweinefleisch in den Betrieben von JBS Australia, insbesondere in unserem Primo-Geschäft, durch weitere Wertschöpfung und Verarbeitung zu steigern und gleichzeitig neue Möglichkeiten für australisches Schweinefleisch auf den internationalen Exportmärkten zu erschließen“, erklärte Australiens JBS-CEO Brent Eastwood. Es solle in Rivelea investiert werden. Für den Präsidenten des Schweineerzeugerverbandes in Victoria, Tim Kingma, ist die Übernahme eine bedeutende Entwicklung für die Branche. Er hoffe, dass dadurch mehr australisches Schweinefleisch als Verarbeitungsprodukt in die Supermarktregale gelange. „Wenn JBS mit seiner Stärke am globalen Markt auch die Exporte steigern würde, wäre das ein weiterer Pluspunkt für unsere Branche", erklärte Kingma. Bezüglich der steigenden Marktmacht von JBS und einem geringeren Wettbewerb sei er nicht besorgt. AgE


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