Heinen-Esser: Fleischbranche braucht gemeinsamen Kodex

Die NRW-Landwirtschaftsministerin will darin klare Tier- und Umweltschutzkriterien fassen.

Einen gemeinsamen Kodex der Fleischbranche und faire Preise entlang der Kette fordert die nordrhein-westfälische Landwirtschaftsministerin Ursula Heinen-Esser. Ziel müsse es sein, in einem solchen Kodex die Produktqualität neu zu definieren und entsprechend zu honorieren, erklärte die CDU-Politikerin im Vorfeld eines für den Beginn dieser Woche anberaumten Treffens mit Vertretern aus Landwirtschaft, Einzelhandel und Verbänden. Fleischqualität, die auch durch hohe Tier- und Umweltschutzkriterien definiert ist, muss laut Heinen-Esser zum nordrhein-westfälischen Markenzeichen werden. Daran arbeite man gemeinsam und im Dialog mit der Branche. Es gehe darum, die heimische Landwirtschaft zu stärken und zu verhindern, dass weniger anspruchsvolles Importfleisch regionale Produkte verdränge. Die Ministerin kündigte zudem für Anfang kommenden Jahres eine Gesetzesinitiative der Landesregierung an, um den Umbau in den landwirtschaftlichen Betrieben zu erleichtern und zu forcieren. Darin sollen ihren Angaben zufolge Regelungslücken geschlossen sowie insbesondere baurechtliche Hürden abgebaut werden. Im Mittelpunkt des Austauschs werden laut dem Düsseldorfer Landwirtschaftsministerium die Ankündigungen von Unternehmen des Lebensmitteleinzelhandels stehen, bis 2030 nur noch Frischfleisch der Haltungsstufen 3 und 4 verkaufen zu wollen. „So begrüßenswert das Ziel ist - wichtig ist, dass Handel und Erzeuger gemeinsam über den Weg dorthin beraten“, erklärte Heinen-Esser. „Nur wenn alle an einem Strang ziehen, kann der Umbau gelingen.“ Der Umbau erfordere Zeit und sei kostenintensiv. Landwirte hätten derzeit einerseits mit niedrigen Preisen und schwierigen Absatzmärkten und andererseits mit hohen Kosten und Auflagen zu kämpfen. AgE


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