Herber Umsatzverlust für Tönnies

Der Branchenprimus blickt auf ein bescheidenes Geschäftsjahr zurück.

Deutschlands größter Schlacht- und Fleischkonzern Tönnies aus Rheda-Wiedenbrück hat im vergangenen Jahr einen Umsatzeinbruch von mehr als 11 % auf 6,2 Mrd. € erlitten. Wie Konzernchef Clemens Tönnies in einer Mitteilung erklärte, sei die Branche von Corona und der Afrikanischen Schweinepest (ASP) geprägt gewesen. Die Erzeugerpreise bewegten sich durchgängig auf einem niedrigen Niveau und es wurde ein massiver Abbau der Tierbestände beobachtet. Zudem mussten die Gastronomie und Mensen für Wochen schließen, Fußballstadien blieben leer, Familienfeiern und Hochzeiten fielen aus. Dadurch sei der Fleisch- und Wurstkonsum automatisch zurückgegangen, heißt es weiter. Die ASP sorgte dafür, dass Teilstücke nicht nach Asien exportiert werden durften und dieser sehr wichtige Absatzmarkt wie bereits im Vorjahr fehlte.

Tönnies verweist auch auf ein Jahr des Paradigmenwechsels für die gesamte Branche mit dem Ende der Werksverträge zum 1. Januar 2021. „Wir weinen dem Werkvertrag aber keine Träne nach. Als Branche haben wir zu lange daran festgehalten. Das war sicherlich ein Fehler. Wir als Marktführer hätten den Wandel früher vorantreiben müssen“, zeigte sich Clemens Tönnies selbstkritisch.

Bereits im ersten Corona-Jahr 2020 war der Umsatz des Unternehmens um 3 % auf 7 Mrd. € gesunken. Zum Gewinn äußert sich der Fleischgigant mit weltweit rund 16.500 Mitarbeitern generell nicht.


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