Honkong-Export kräftig gestiegen

Hongkong ist im Zuge der ASP-Krise zu einer wichtigen Stütze im Drittlandsexport geworden.

Die chinesische Sonderverwaltungszone Hongkong ist für Deutschland eine der wenigen verbliebenen Destinationen für Schweinefleischexporte in Drittstaaten, die nach dem Auftreten der Afrikanischen Schweinpest (ASP) bei Wildschweinen noch beliefert werden dürfen. Wie aus Daten des Dachverbandes der dänischen Agrar- und Ernährungswirtschaft (L&F) hervorgeht, konnten dorthin im vergangenen Jahr nicht unerhebliche Mengen verschifft werden. Dies betraf vor allem die Kategorie der Schlachtnebenerzeugnisse, bei denen ein Anstieg der deutschen Ausfuhren in die ehemalige Kronkolonie gegenüber 2019 um 24 340 t oder 53,6 % auf 69 720 t gemeldet wurde. Damit war Deutschland in diesem Segment wichtigster Lieferant Hongkongs. Im Bereich des frischen und gefrorenen Schweinefleischs konnte die Bundesrepublik ihre Verkäufe in die Sonderverwaltungszone sogar mehr als verdreifachen. Allerdings war das Vorjahresniveau niedrig, und die Exportmenge legte letztlich „nur“ von gut 4 000 t auf 13 160 t zu. Damit rangierte die Bundesrepublik auf dem fünften Rang der bedeutendsten Auslandslieferanten. Insgesamt importierte Hongkong laut L&F im vergangenen Jahr 230 000 t frisches Schweinefleisch; das waren 14,3 % mehr als 2019. Größter Anbieter war Brasilien mit einem Absatzplus gegenüber 2019 von 13,4 % auf 113 570 t. Auffällig ist, dass Russland in Hongkong einen neuen Abnehmer für seine steigende heimische Schweinefleischerzeugung gefunden hat; die dorthin exportierte Menge legte im vergangenen Jahr von 300 t auf 4 520 t zu. Auch Russland ist nicht frei von ASP und deshalb für viele Länder als Anbieter gesperrt. In Japan zeigten sich für Deutschland allerdings deutlich die Negativfolgen einer Marktsperrung wegen der Tierseuche. Die in den Jahren zuvor stetig gestiegenen Schweinefleischverkäufe brachen 2020 laut L&F gegenüber dem Vorjahr um 36,3 % auf 25 580 t ein, da ab September 2020 nichts mehr geliefert werden durfte. Aber auch andere europäische Anbieter wie Dänemark, Österreich oder Italien verzeichneten ohne ASP-Fälle Ausfuhreinbußen in Japan von mehr als 30 %. Die USA als wichtigster Lieferant konnten dagegen mit 391 500 t fast 10 % mehr Ware in das asiatische Land verkaufen. Insgesamt war Japans Schweinefleischimport 2020 im Vorjahresvergleich allerdings um 68 400 t oder 5,8 % auf 1,11 Mio t rückläufig. AgE


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