ISN-Ranking: Weitere Konzentration in der Fleischbranche

Die ISN hat ihr neues Schlachthof-Ranking veröffentlicht.

Das neue ISN-Schlachthof-Ranking macht deutlich, welch außergewöhnliches Jahr hinter der Schweinebranche liegt. Die verschiedenartigen Auswirkungen der Corona-Pandemie und der Ausbruch der ASP haben den Strukturwandel auf der roten Seite noch einmal deutlich beschleunigt. Die zehn größten Unternehmen haben im vergangenen Jahr zusammengenommen mehr als 82 % der in Deutschland geschlachteten Schweine an den Haken gebracht. Im Jahr davor war knapp die Schwelle von 80 % gerissen worden. Zusätzlich haben sich mehrere Kooperationen mittelständischer Schlachtunternehmen gebildet - unter dem Strich hat die Konzentration also nochmals zugenommen.

Dabei konkurrieren die Schlachthöfe um einen immer knapper werdenden Rohstoff. So wurden im Jahr 2020 nicht ganz 53,3 Mio. Schweine geschlachtet. Das bedeutet ein Minus von 3,5 % und die niedrigste Schlachtzahl seit 14 Jahren.

Unangefochtener Marktführer bleibt das Unternehmen Tönnies mit Stammsitz in Rheda-Wiedenbrück. Hier kamen zwar rund 400.000 Schweine weniger an den Haken als im Vorjahr. Da das gesamte Schlachtaufkommen aber noch stärker schrumpfte konnte Tönnies seinen Marktanteil leicht auf 30,6 % steigern.

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(Bildquelle: ISN)

Auf dem zweiten bzw. dritten Platz stehen die Unternehmen Vion und Westfleisch. Während der niederländische Schlachter mit 7,6 Mio. Tieren praktisch sein Vorjahresniveau halten konnte, verlor das genossenschaftliche Schlachtunternehmen Westfleisch satte 3 % und schlachtete 7,47 Mio. Schweine.

Der Mittelstand konnte angesichts der schweren Marktverwerfungen einige Achtungserfolge feiern. So steigerte Böseler Goldschmaus mit rund 1,85 Mio. Schweinen sein Schlachtaufkommen um 4,5 %. Außerdem stieß das Schlachtunternehmen Steinemann aus Steinfeld zur Riege der zehn größten Schweineschlachter. Durch die Übernahme des EGO-Schlachthofes im Osnabrücker Land kam das Unternehmen auf 1,35 Mio. Schweine. Den heftigsten Einbruch unter den kleineren Schlachtern musste der Danish Crown-Standort in Essen/Oldenburg hinnehmen, wo gegenüber dem Jahr 2019 6,6 % weniger Tiere geschlachtet wurden.


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