ISN: Schlachtungen am Feiertag richtiges Signal

Die ISN hat auf den dramatischen Schweinestau aufmerksam gemacht, der durch die Folgen der ASP und den Corona-Bestimmungen in der Fleischwirtschaft immer größer wird.

Die durch den Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) ausgelösten Vermarktungsschwierigkeiten sorgen zusammen mit den strengen Corona-Hygieneregeln und Personalproblemen auf den Schlacht- und Zerlegebetrieben für einen zunehmend dramatischen Stau am Lebendmarkt. Nach Angaben der ISN stagnieren die Schlachtzahlen aktuell bei 850.000 bis 870.000 Schweinen pro Woche. „Es fehlen rund 50.000 Schlachtungen pro Woche, allein um den Überhang an Schweinen nicht noch größer werden zu lassen. Um den Stau aufzulösen, braucht es noch deutlich mehr“, so ISN-Marktexperte Matthias Quaing zur aktuellen Lage. Auch der Ferkelmarkt bereitet Sorgen, da aufgrund der verzögerten Schlachtschweinevermarktung viele Ferkelpartien keinen Abnehmer finden. Hier drohen innerhalb kürzester Zeit Tierschutzprobleme in den Aufzuchtställen.

Vor diesem Hintergrund appelliert die Branchenvertretung an die Unternehmensverantwortliche und Behördenvertreter alles zu unternehmen, um die theoretisch vorhandenen Schlacht- und Zerlegekapazitäten unter Beachtung der Coronaregeln bestmöglich auszuschöpfen. Spielraum ergibt sich nach Einschätzung der ISN bei den Schlachtzeiten und den Schlachtobergrenzen je Standort. Als positives Signal wird gewertet, dass am morgigen Feiertag in NRW geschlachtet und zerlegt werden darf. Hier besteht die Hoffnung, dass noch andere Bundesländer nachziehen.


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