Junge Menschen ernähren sich öfter fleischlos

Der Umfrage zufolge ernähren sich über 10 % der 15- bis 29-Jährigen vegetarisch.

Fleischverzicht ist unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen etwa doppelt so verbreitet wie in der Gesamtbevölkerung. Das geht aus einer repräsentativen Onlineumfrage hervor, die der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) und die Heinrich-Böll-Stiftung am vergangenen Mittwoch (6.1.) mit der aktuellen Ausgabe des „Fleischatlas“ vorgestellt haben. Demnach ernähren sich in der Altersgruppe von 15 bis 29 Jahren 10,4 % der Befragten vegetarisch und 2,3 % vegan; von der Gesamtbevölkerung verzichten nach verschiedenen Studien etwa 6 % auf Fleisch. Der Anteil der Flexitarier bei den jungen Menschen beläuft sich der Erhebung zufolge auf 25 %; von allen befragten Fleischkonsumenten wollen 44 % künftig ihren Verzehr einschränken. Nur geringe Unterschiede hat die Umfrage bei soziodemografischen Merkmalen ergeben. Fleischkonsum sei keine Stadt-Land-Frage und auch kein Ost-West- oder Nord-Süd-Thema, heißt es dazu im Fleischatlas. Auffallend sei stattdessen, wie stark der Fleischkonsum mit der politischen Einstellung verknüpft sei. Wer wenig Fleisch konsumiere, sei umwelt- und insbesondere ernährungs- und tierschutzbewusster. Große Unterschiede traten hinsichtlich der Zukunft der Tierhaltung zu Tage. Von den Anhängern einer veganen Ernährung wollten 96 % der Befragten die Nutztierhaltung nach Möglichkeit abschaffen; 49 % der Vegetarier teilten dieses Ziel. Unter den Flexitariern waren es indes nur 15 % und unter den übrigen Teilnehmern lediglich 4 %. BUND und Heinrich-Böll-Stiftung erneuerten ihre Forderung nach einem grundlegenden Umbau der Fleischproduktion und forderten gezielte Strategien für einen Verbrauchsrückgang um mindestens die Hälfte. „Die industrielle Fleischproduktion ist nicht nur für prekäre Arbeitsbedingungen verantwortlich, sondern vertreibt Menschen von ihrem Land, befeuert Waldrodungen, Pflanzenschutzmitteleinsätze und Biodiversitätsverluste - und ist einer der wesentlichen Treiber der Klimakrise“, so Stiftungsvorstand Barbara Unmüßig. AgE