Markt: Notierung hält dem Druck stand

Die Rote Seite hatte einen deutlichen Rückgang des Erzeugerpreises gefordert.

Nach dem Preisschock in der vorletzten Woche konnte sich die VEZG-Notierung in der laufenden Woche behaupten und das Niveau von 2,00 €/Idx halten. Allerdings hat sich der Markt in den vergangenen Tagen weiter eingetrübt. Der fehlende Schlachttag aus der Vorwoche und dem punktuell hohem Schlachtaufkommen an überschweren Schweinen aus den aufgehobenen ASP-Restriktionszonen im Emsland lasten schwer auf der Angebotsseite.

Gleichzeitig haben die Schlachter den Fuß auf der Bremse, weil sich der inländische Fleischmarkt impulslos zeigt. Zwar zog die Nachfrage nach dem schwachen Monatsbeginn etwas an. Große Erwartungen haben die Marktakteure aber aktuell nicht, da die Konsumlaune der Verbraucher spürbar unter der hohen Inflation und der Energiekrise leidet. So passt zwar das Lebendangebot noch zur Nachfrage, was sich auch in relativ stabilen Teilstückpreisen widerspiegelt. Die Rote Seite scheint aber schwer mit den erzielbaren Margen zu hadern und deshalb wurde auch im Vorfeld der jüngsten Notierungsfindung eine deutliche Zurücknahme des Erzeugerpreises gefordert.

Das Minus von 10 Cent auf die Schlachtschweinenotierung vor zwei Wochen ist auch auf dem Ferkelmarkt durchgeschlagen. Die NW-Notierung (25 kg; 200er Gruppe) musste prompt einen Rückgang von 3,50 € hinnehmen und bewegte sich in der letzten Woche auf einem Niveau von 52,50 €. Mit Blick auf die wieder anziehenden Futterkosten und dem Umstand, dass viele Sauenhalter beim Heizen ihrer Ställe auf teures Gas angewiesen sind, spitzt sich die Situation wieder zu.

Ähnlich ergeht es allerdings auch den dänischen und niederländischen Ferkelerzeugern, wo man maximal gleichbleibende Preise erzielt. In den Niederlanden gaben die Notierungen, die sich ohne hin schon deutlich unter deutschem Niveau bewegen, sogar weiter nach. Experten gehen davon aus, dass sich die Preismisere auch nachhaltig am Sauenbestand ablesen lässt. Zumal dort auch die Pläne der Regierung, durch eine massive Abstockung der Viehbestände die ambitionierten Klimaschutzziele zu erreichen, für Unruhe sorgen.