Schlachter will Lieferanten helfen

Durch eine Nachhaltigskeitsstrategie will der Schlachter den Lieferbetrieben Perspektiven aufzeigen.

Aufgrund der dramatischen Viehzählungsergebnisse des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg hat die Müller Gruppe einen dringenden Appell an alle Akteure der Wertschöpfungskette Schwein gerichtet. Wie der Schlachtkonzern in einer Pressemitteilung erklärte, muss eine nachhaltige Schweinefleischproduktion in Süddeutschland bis zum Jahr 2030 auf sichere Beine gestellt sein. „Die Zeit drängt und es müssen Perspektiven her, die alle mittragen und auch umsetzen!“, so das Unternehmen weiter.

Den Zahlen des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg zufolge wurden im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 11% weniger Schweine gezählt. „Diese aktuellen Zahlen bestätigen, was auf unserer Fachtagung im Oktober mit den zuständigen Ministern Kaniber und Hauck bereits deutlich wurde“, so Geschäftsführer Stefan Müller. „Wir arbeiten mit Hochdruck daran, alle Partner der Kette an einen Tisch zu bekommen, wollen aber auch keine überstürzten Entscheidungen treffen. Daher nehmen wir uns die nötige Zeit, um nachhaltige Lösungen zu finden und umzusetzen“, erklärte der Konzernchef.

Sein Unternehmen sieht sich aufgrund der eigenen Marktstellung in Süddeutschland in der Pflicht, Vorreiter auch in Bezug auf nachhaltige Produktions- und Lieferketten zu sein. Die von der Müller Gruppe mitinitiierte Nachhaltigkeitsstrategie „Vision 2030“ basiert daher auch auf den in den süddeutschen familiengeführten bäuerlichen Schweinehaltungsbetrieben vorhandenen nutzbaren Futteranbauflächen. Der Verzicht auf importierte Soja aus Übersee als Futtermittel und dessen Ersatz durch regionalen Anbau alternativer eiweißhaltiger Pflanzen sowie regional verfügbarer alternativen tierischen Eiweißen sind weitere wichtige Bausteine.

Müller geht auch davon aus, dass sich der Schweinemarkt in absehbarer Zeit erholen wird. So sei der Schweinefleischverbrauch auch in Süddeutschland in den vergangenen Wochen gestiegen. Seinen Einschätzung zufolge wird das sinkende Angebot bei sich wieder erholender Nachfrage zu einem stabilen Preisniveau führen.