Niederlande verlieren 70.000 Sauen

Vor allem Sauenhalter nehmen am staatlich geförderten Ausstiegsprogramm teil.

Der niederländische Sauenbestand ist in den ersten zehn Monaten des Jahres um 70.000 Tiere geschrumpft. Allein im Juli und August wurden 50.000 Sauenplätze aus der Produktion genommen. Mit diesem Rückgang um rund 8 % werden aktuell noch gut 800.000 Sauen im deutschen Nachbarland gehalten. Als Hauptgrund für den signifikanten Rückgang der Sauenzahl werden die ersten Aussteiger im Zuge der sogenannten „warmen Sanierung“ angeführt. In diesem staatlichen Programm wird Schweinehaltern die Produktionsaufgabe und Abgabe ihrer Schweinerechte finanziell vergütet.

Da tendenziell mehr Ferkelerzeuger als Mäster an dem Ausstiegsprogramm teilnehmen gehen Marktexperten davon aus, dass sich damit auch das Ferkelangebot reduzieren wird. Einkalkuliert, dass die verbliebenen Sauenhalter im kommenden Jahr ihre Produktivität um ein halbes Ferkel steigern werden, rechnet man mit rund 1,6 Mio. Ferkel weniger am Markt. Das wird sich nach Schätzungen der Experten auch positiv auf das Preisgefüge auswirken.

Wie viele Schweinehalter letztlich von dem geförderten Ausstieg gebrauch machen werden, ist noch nicht klar. Nach Angaben von Landwirtschaftsministerin Carola Schouten haben noch einige Schweinehalter, die sich für das Ausstiegsprogramm angemeldet hatten, einen Rückzieher gemacht. Erst zum Jahresende wird man der Ministerin zufolge wissen, wie viele Betriebe bzw. Stallplätze aus der Produktion rausgekauft werden konnten.