Niedersachens Schweinehalter fordern höheren ITW-Bonus

Die in Aussicht gestellten Tierwohlprämien für die dritte ITW-Rund reichen nicht, meint der Landesverband der Niedersächsischen Schweineerzeuger (LNS).

Zu Beginn des nächsten Jahres soll die dritte Runde der Initiative Tierwohl (ITW) eingeläutet werden. Anlässlich der Mitgliederversammlung hat sich der Landesverband der Niedersächsischen Schweineerzeuger (LNS) intensiv mit den Details beschäftigt. Die Praktiker sehen insgesamt erhebliche Umsetzungsprobleme. Zum einen ist nach derzeitiger Einschätzung nicht geklärt, wie der im LEH entstehende Mehrerlös gerecht auf alle an der Prozesskette beteiligten Partner verteilt werden kann. So kritisierte LNS-Vorsitzender Heinrich Lütjens, dass nach gegenwärtiger Lage nur die großen Schlachtunternehmen in der Lage sind, den Tierwohlbonus an die Erzeugerstufe auszuzahlen. Notwendig sei, dass auch kleinere und mittelständische Unternehmen der Fleischwirtschaft nachhaltig in das ITW-System eingebunden werden könnten, so der Vorsitzende des LNS.

Beim Bonus nachbessern

Völlig unzureichend seien allerdings seiner Meinung nach die in Aussicht gestellten Vergütungssätze für Tierwohlleistungen der Schweinehalter. Er erkennt nicht, dass für einen Bonus von 5,28 € je Schwein sämtliche Kosten und Arbeitsaufwand abgegolten wurde, zumal die Basisvergütung in Höhe von 500 € je Betrieb nunmehr entfallen werde. In keiner Weise marktgerecht sei der verringerte Tierwohlaufschlag von nur noch 3,07 € je Ferkel. Bei der vorherigen Programmphase habe diese noch 4,25 € betragen habe. Schließlich sei jetzt schon die Akzeptanz des ITW-Programmes bei Sauenhaltern weniger stark entwickelt als in der Schweinemast. Mit den nunmehr gestiegenen Anforderungen an die Sauenhalter seien kaum neue Betriebe zu motivieren, die unter den gegebenen Voraussetzungen investieren würden.


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