Preiscrash in Dänemark

In Dänemark sind die Schlachterlöse kurzfristig um 40 ct/kg SG eingebrochen.

Am deutschen Schlachtschweinemarkt hat sich die Krise noch einmal deutlich verschärft. Denn die Erzeugerpreise fallen immer weiter und lassen die Verluste der Mäster steigen. Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) musste am vergangenen Mittwoch ihre Leitnotierung für Schlachtschweine um 7 Cent auf 1,30 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) zurücknehmen. Die Notierung hat in den vergangenen zehn Wochen insgesamt 27 Cent oder gut 17 % verloren und ist auf das Niveau von Anfang März zurückgefallen. Analysten zufolge ist das Schlachtschweineangebot im Vergleich zu früheren Jahren klein, doch es steigt saisonal langsam an und wird aufgrund der schwachen Vermarktungsmöglichkeiten am Fleischmarkt nicht immer in der betreffenden Menge benötigt.
In anderen Ländern der Europäischen Union hat die erneute Senkung des VEZG-Preises die Schlachtschweinenotierungen teilweise unter Druck gesetzt. In Spanien gab es zwar wegen des sommerlich geringeren Lebendangebotes keine Überhänge, doch schwächelt auch dort der Fleischmarkt merklich. In Dänemark senkte Danish Crown (DC) seinen Ankaufspreis für Schlachtschweine um umgerechnet 2,7 Cent auf 1,20 Euro/kg SG. Die Auszahlungsleistung ist in den vergangenen zehn Wochen in dem exportorientierten Land um insgesamt 40 Cent/kg und damit so stark gesunken wie in kaum einem anderen EU-Land. Neben dem starken Rückgang der Chinaexporte beklagt DC, dass insbesondere Spanien und Deutschland nach dem Verlust von Drittlandskunden ihren Absatz verstärkt auf den Binnenmarkt ausrichteten und dort die Fleischpreise unter Druck stünden. Für viele dänische Fleischbetriebe bestehe zudem die Herausforderung, die vorher nach China gelieferte Knochenware nun zu entbeinen und neue Kunden zu finden. Bei diesen bestehe jedoch das Problem, dass sie wegen der Ungewissheit über den weiteren Verlauf der Corona-Pandemie nur kurzfristig Ware orderten. AgE