Werkverträge

Ripke zum Kabinettsbeschlus: "Wir sind erschüttert!"

ZDG-Präsident Ripke hält das Verbot von Werksverträgen für den Fleischsektor für einen großen Fehler.

Der Mitte dieser Woche vom Bundeskabinett beschlossene Gesetzentwurf zum Verbot von Werkverträgen, Arbeitnehmerüberlassung und Unternehmenskooperation in der Fleischwirtschaft stößt teils auf heftige Kritik aus dem Agrarsektor. "Wir sind erschüttert, mit welcher wirtschaftsfeindlichen Ideologie Bundesarbeitsminister Hubertus Heil mit seinem Entwurf eines Arbeitsschutzkontrollgesetzes die in unserem Rechtsstaat geltenden ökonomischen und juristischen Grundlagen komplett über Bord geworfen hat. Das über die Werkverträge hinaus gehende Verbot der Arbeitnehmerüberlassung und der Unternehmenskooperation ist unverhältnismäßig, mit heißer Nadel gestrickt - und gefährdet Arbeitsplätze!“, erklärte Friedrich-Otto Ripke, Präsident des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG).

Ihm zufolge hatte die Fleischbranche mit der Einführung verbindlicher Flächentarifverträge eine deutlich bessere Lösung vorgeschlagen. Nun appeliert der ZDG-Präsident an die Politik das Instrument der Arbeitnehmerüberlassung zu erhalten, damit die Betriebe flexibel auf saisonale Spitzen reagieren können. Einem Missbrauch könnte mit einer verbindlichen Quote vorgebeugt werden.

Der Geschäftsführer der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Oldenburg/Ostfriesland, Matthias Brümmer, steht dagegen hinter dem Beschluss des Bundeskabinetts. „Es wurde Zeit, dass endlich etwas passiert“, so Brümmer in einem Interview. Er hofft nun, dass der Gesetzentwurf ohne weitere Anpassungen das Parlament durchläuft. Die Gewerkschaft hoffe nun, dass Bundesrat und Bundestag den Gesetzentwurf eins zu eins übernehmen.


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