Rügenwalder Mühle will eigenes Soja verwerten

Der Lebensmittelproduzent Rügenwalder Mühle hat selbst Soja angebaut und nun die Ernte eingefahren.

Das Lebensmittelunternehmen Rügenwalder Mühle aus Bad Zwischenahn hat in diesem Herbst erstmals eigenes Soja in Deutschland eingefahren. Die Ernte von rund 137 t Sojabohnen sei ein wichtiger Meilenstein im Pilotprojekt „Soja made in Germany“, hob der Vorsitzende der Geschäftsleitung, Michael Hähnel, hervor.

Als deutscher Marktführer im Bereich klimafreundlicher Fleisch- und Wurstalternativen sehe man in einer möglichst nachhaltigen, regionalen Herstellung der Produkte einen wichtigen Schritt. Die Anbaufläche habe zwei Felder in Nordrhein-Westfalen und in Brandenburg mit jeweils 25 ha umfasst. Auf die Ernte folge nun die Veredlung der Sojabohnen durch ein ausgewähltes Partnerunternehmen.

Mit ihrem Sojaprojekt geht die Rügenwalder Mühle nach eigenen Angaben „einen mutigen Schritt“, denn die Anbauregion der Sojabohnen habe entscheidenden Einfluss auf Geschmack und Farbe des Rohstoffs. Aufgrund des kräftigeren Geschmacks und der dunkleren Farbe des deutschen Sojas lasse es sich als Zutat nicht einfach austauschen, da dies geschmackliche und optische Auswirkungen auf die Produkte habe.

Nach der Veredlung werde das heimische Soja daher einige Test- und Entwicklungsphasen durchlaufen, so der Lebensmittelhersteller. Dabei zeige sich, in welchen bestehenden, aber auch neuen vegetarischen beziehungsweise veganen Produkten das eigene Soja verarbeitet werden könne. Sofern die Tests und die Entwicklungsarbeit erfolgreich verlaufen, will das Unternehmen schon im kommenden Jahr rund 10 % seines Gesamtbedarfs mit heimischem Soja decken und den Anteil in den nächsten Jahren sukzessive steigern. (AgE)