US-Schweinehalter protestieren gegen gedrosselte Schlachtbänder

Aus Arbeitsschutzgründen soll in den USA die Geschwindigkeit der Schlachtbänder begrenzt werden.

Die Schweinehalter in den Vereinigten Staaten wenden sich gegen ein Bundesgerichtsurteil, wonach die zulässige Höchstgeschwindigkeit der Schlacht- und Zerlegebänder für Schweine Ende Juni gedrosselt werden soll. Aus Arbeitsschutzgründen dürfen dann nicht mehr als 1 106 Schweine in der Stunde verarbeitet werden. Das North American Meat Institute (Nami), ein Verband der Fleischverarbeiter, hatte davor gewarnt, dass niedrigere Schlachtgeschwindigkeiten die Schlachtkapazität um wöchentlich 80 000 Schweine senken und höhere Kosten bedeuten würden, was sich auch negativ auf die Erlöse der Farmer auswirken werde. Der nationale Verband der Schweinehalter (NPPC) geht bei einer Umsetzung des Gerichtsurteils von „katastrophalen Folgen“ für seine Mitglieder aus. Laut einer Studie des Wirtschaftswissenschaftlers Dr. Dermot Hayes von der Iowa State University sei mit einem landesweiten Verlust der Verarbeitungskapazität von 2,5 % zu rechnen, was allein in diesem Jahr die Erzeuger umgerechnet mehr als 66 Mio. € kosten würde, erklärte der NPPC am vergangenen Dienstag in Washington. Eine gedrosselte Kapazität verringere die Wettbewerbsstellung und die Vermarktungsmöglichkeiten der Mäster, was besonders kleine Erzeuger belaste. „Die Schweineproduktion in den USA zeichnet sich durch starken Wettbewerb, Innovation und Effizienz aus. Mit dem Federstrich eines Richters wird das Leben vieler Schweinezüchter verschlechtert, wenn diese falsche Entscheidung in Kraft tritt“, warnte NPPC-Präsident Jen Sorenson. Laut Hayes werde die Kapazitätseinschränkung, die bei einzelnen Schlachthöfen deutlich über 2,5 % liegen werde, alle Mäster wegen absehbarer Absatzschwierigkeiten betreffen. Dies treffe insbesondere dann zu, wenn kein alternativer Abnehmer in der Nähe sei und hohe Transportkosten anfielen. Probleme entstünden aber auch bei Arbeitsplätzen in ländlichen Regionen, wenn Schlachtbetriebe wegen der geringeren Aktivität Mitarbeiter entlassen müssten. Der NPPC forderte das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) auf, gegen das Urteil Berufung einzulegen, und einen Aufschub zu beantragen, solange die Berufung dauere. Auch müsse geprüft werden, ob moderne Anlagen mit neuester Technik nicht mit schneller Bandgeschwindigkeit arbeiten könnten, ohne den Schutz der Mitarbeiter und der Lebensmittelsicherheit zu beeinträchtigen. AgE


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