Schweinemarkt entspannt sich

Europaweit entlastet das schrumpfende Lebendangebot die Märkte.

Die Stimmung am deutschen Schweinemarkt scheint sich leicht gebessert zu haben und nach dem 5 Cent-Notierungsplus vergangene Woche hoffen viele Marktakteure auf eine Wende. Zwar reichen die in der aktuellen Woche bestätigten 1,85 €/kg Schlachtgewicht noch lange nicht aus, um die stark gestiegenen Produktionskosten abzufangen. Die VEZG berichtet allerdings, dass sich das immer überschaubarer ausfallende Lebendangebot zügig vermarkten lässt. Wahrscheinlich hätte sich der Positivtrend auch preislich fortgesetzt, wenn jetzt in Deutschland nicht die Ferien und damit die Urlaubssaison gestartet wäre.

Denn darauf reagieren die Einzelhändler und Gastronomen abseits der Urlaubsregionen üblicherweise mit verringerten Bestellmengen, weil sie einen Rückgang der Fleischnachfrage erwarten. So gehen Marktbeobachter davon aus, dass weitere Preisanhebungen für Teilstücke in den kommenden Wochen ein schwieriges Unterfangen bleiben. Zumal abseits der Grillfleischartikel festzustellen ist, dass die Inflation die Kaufkraft merklich schmälert und die Verbraucher ein sehr preissensibles Einkaufsverhalten an den Tag legen.

Was bleibt ist allerdings das europaweit schrumpfende Lebendangebot, dass in anderen Ländern bereits zu kontinuierlichen Preisanstiegen geführt hat. So sind in den Niederlanden in den vergangenen zwei Wochen die Tiere bereits um 7 Cent/kg SG teurer geworden, in Belgien um 4 Cent/kg Lebendgewicht (LG). In beiden Ländern sind zudem die die Schlachtgewichte rückläufig. Ähnliches ist in Frankreich zu beobachten, wo laut dem Marché du Porc Breton zudem ein höherer Schlachtbedarf bestand. „Das Gleichgewicht ist gekippt“, hieß es dort, und die Notierung zog am vergangenen Donnerstag um den maximal zulässigen Betrag von 5 Cent auf 1,752 Euro/kg SG an. Im Süden Europas unterschreiten aufgrund der Hitze und der geringen Gewichtszunahmen die verfügbaren Stückzahlen längst den Bedarf der Schlachtbetriebe; die Fleischnachfrage steigt dort wegen anreisender Touristen bereits merklich. In Italien führte das zu einer Anhebung der nationalen Notierung um 4,8 Cent/kg LG; das aufsummierte Preisplus der vergangenen vier Wochen beträgt 13,9 Cent kg LG. Im ebenfalls immer knapper mit Schweinen versorgten Spanien legte die Notierung am Mercolleida vorigen Donnerstag um 2,8 Cent auf 1,626 €/kg LG zu, was umgerechnet auf das Schlachtgewicht bereits mehr als 2 €/kg sind. Dänische Mäster von Danish Crown mussten zuletzt gänzlich auf einen Aufschlag verzichten. Eigene Recherche/AgE


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