Schweinestau knapp unter 1 Mio. Tiere

Der Überhang an Schlachtschweinen sank zuletzt um knapp 60.000 Tiere pro Woche.

Der Schweinestau hat sich in Deutschland auf rund 970.000 Tiere vermindert, wie aktuelle Berechnungen ISN-Interessengemeinschaft zeigen. Hauptgrund für den Rückgang des Staus ist das spürbar verminderte Lebendangebot, das rund 5% geringer ausfällt als im Vorjahreszeitraum. Der Angebotsrückgang ist nach Einschätzung der ISN insbesondere darauf zurückzuführen, dass seit September vergangenen Jahres deutlich weniger Ferkel aus den Niederlanden und Dänemark importiert wurden und gleichzeitig die deutsche Ferkelerzeugung rückläufig ist. Positiv wirkt sich zudem aus, dass die Schlachtwochen derzeit nicht durch Feiertage verkürzt sind und der Schweinestau so hoffentlich mit erhöhtem Tempo vermindert werden kann. Derzeit sollte es möglich sein, den Stau um rund 60.000 Tiere pro Woche im Idealfall sogar bis zu 90.000 Tiere pro Woche abzubauen. Vor Weihnachten lag der Rückgang nur bei etwa 20.000 Tiere pro Woche. Voraussetzung für den weiteren Abbau der Angebotsüberhänge ist aber, dass in den relevanten Schlachtbetrieben keine weiteren nennenswerten Corona-Einbrüche auftreten. Aktuelles ist insbesondere Vion an den Standorten in Perleberg, Emstek und Loxstedt von Kapazitätseinbußen betroffen, die sich in Summe aktuell auf und 30.000 Tiere pro Woche belaufen. Auch der Tönnies Standort in Rheda-Wiedenbrück ist nach aktuellen ISN-Berechnungen rund 13.000 Tiere pro Woche unter seiner Kapazität vor der Corona-pandemie. Hinzu kommt, dass auch andere Schlachthöfe wegen zusätzlicher Maßnahmen bis zu 5% weniger Schweine schlachten, sodass in Summe aktuell rund 84.000 Schweine pro Woche weniger verarbeitet werden. Wichtig ist nun für Deutschland auch, die gesperrten Drittlandsmärkte wieder zu aktivieren und den schleppenden Fleischabsatz zu steigern.