Smithfield zieht sich aus Kalifornien zurück

Der größte Schweinefleischproduzent in den USA reduziert seine Bestände.

Der größte Schweinefleischproduzent in den USA, die zur chinesischen WH-Gruppe gehörende Smithfield Foods, wird seine Schweinefleischerzeugung im kalifornischen Vernon aufgeben und im Westen des Landes auch Schweinebestände abbauen. Wie das Unternehmen mitteilte, soll die Produktion in Vernon Anfang 2023 eingestellt werden. Zudem werde der Sauenbestand in Utah verringert und die Aufgabe von Betrieben in Arizona und Kalifornien geprüft. Als Grund für die Schließung des Werkes vor den Toren von Los Angeles nannte das Unternehmen „die eskalierenden Kosten für die Geschäftstätigkeit“ in Kalifornien. Es gebe dort höhere Steuern, Arbeitskosten und viel Bürokratie im Vergleich zu anderen Standorten. Marktanalysen berichteten, dass die Produktionskosten von Schweinefleisch dort im Schnitt 3,5 Mal höher seien als in den anderen US-Fabriken, die Smithfield betreibe.

Kalifornien machte auch mit einem Gesetz namens „Proposition 12“ von sich reden, das strengere Haltungsvorschriften für Schweine, Geflügel und Kälber vorschreibt, die auch von den in den Bundesstaat eingeführten Produkten erfüllt werden müssen. Das umstrittene Gesetz wird derzeit vor dem Obersten Gerichtshof der USA verhandelt, um zu prüfen, ob nicht-kalifornischen Schweinefleischerzeugern, deren Produkte dort verkauft werden, Haltungsvorschriften vorgeschrieben werden können. Für die laut Medien rund 1.800 Beschäftigten in dem Werk in Vernon hat Smithfield nach eigenen Angaben Übergangshilfen einschließlich Umzugsoptionen in andere Unternehmenseinrichtungen angeboten. Darüber sei eine Einigung mit den Gewerkschaften erzielt worden. Smithfield zählt in den USA insgesamt mehr als 40.000 Mitarbeiter und betreibt 46 Fleischwerke sowie 500 Farmen. AgE