Taiwan: Proteste gegen US-Schweinefleisch

Tausende Taiwanesen protestierten gegen die Einfuhr von US-Schweinelfeisch, weil dort der EInsatz des Wachstumsförderers Ractopamin erlaubt ist.

Weil die taiwanesische Regierung ein Verbot gegen Importe von Schweinefleisch und Rindfleisch aus den USA zum 1. Januar 2021 aufgehoben hat, sind dort tausende Menschen auf die Straße gegangen. Die Demonstration war Teil des Protestmarsches "Herbstkampf". Zu diesem rufen jährlich die Gewerkschaften auf, um auf Missstände im Land aufmerksam zu machen.

Große Teile der Bevölkerung kritisieren den taiwanesischen Präsidentin dafür, dass durch die Aufhebung des Importverbotes wieder Schweinefleisch aus den USA in den Handel gelangt, welches Überreste des Medikaments Ractopamin enthält. Dieses wird in der US-Tierzucht als Wachstumsförderer eingesetzt. Unter anderem in China und der EU ist der Einsatz von Ractopamin verboten. Nach mehreren großen Lebensmittelskandalen fürchten viele Taiwanesen gesundheitliche Schäden durch den Verzehr von US-Schweinefleisch.

Die Regierung hält dagegen und verteidigt die Importfreigabe. Es sei keine Sicherheitsbedrohung zu erwarten und die Einfuhrerlaubnis würde die Beziehungen zwischen Taiwan und den USA stärken. Tatsächlich war diese auch eine entscheidende Hürde für Verhandlungen zu einem Freihandelsabkommen zwischen den USA und Taiwan.