Tiefrote Zahlen in der Mast

Rheinische Mäster mussten bereits im letzten Wirtschaftsjahr mehr als 10 € Verlust pro Tier hinnehmen.

Trotz hervorragender biologischer Leistungen haben die Schweinemäster im Rheinland im vergangenen Wirtschaftsjahr 2020/2021 im Schnitt Verluste von 11,70 € je Tier eingefahren. Das zeigen Auswertungen des Rheinischen Erzeugerrings für Mastschweine aus 126 Mitgliedsbetrieben, die im vergangenen Jahr gut 430.000 Schweine an den Haken gebracht haben. Die ausgewerteten Betriebe konnten im Schnitt nur eine direktkostenfreie Leistung von gut 12 € je Mastschwein erzielen. Das ist gerade einmal die Hälfte des langjährigen Mittels.

Bei Festkosten für die Abschreibung der Ställe, die eingebrachte Arbeit, Zinsen, Nährstoffabsatz etc. von in Summe 24 € je Schwein ergibt sich ein entsprechend hoher Gesamtverlust. Negativ wirkte sich im letzten Wirtschaftsjahr insbesondere der starke Erlösrückgang auf 1,48 € pro kg Schlachtgewicht aus. Auch der deutliche Rückgang der Kosten für den Ferkelbezug um rund 20 € je Tier konnte dies nicht abpuffern. Auffallend sind zudem die extremen Schwankungen bei den Masterlösen. So wurde in der zweiten Jahreshälfte 2020 in Zeiten des Schweinestaus in vielen Monaten bereits ein negativer Deckungsbeitrag erzielt. Hingegen brachte beispielsweise der Juni 2021 mit hohen Schlachterlösen von 1,65 € pro Kilogramm und moderaten Ferkelpreisen kurzfristig überdurchschnittlich hohe Überschüsse.
Trotz der schlechten Ergebnisse spiegeln die Daten des Wirtschaftsjahres 2020/2021 die aktuelle Preiskrise in der Schweinehaltung nicht in Ansätzen wieder. So kam es insbesondere seit dem Herbst letzten Jahres zum Absturz der Schlachtnotierungen auf 1,20 €/kg SG. Gleichzeitig zogen die Futterkosten extrem an und erreichten einzelbetrieblich ein Niveau von mehr als 90 € je Mastschwein. Trotz ruinöser Ferkelpreise mit Notierungen um 20 € ist seit Monaten keine wirtschaftliche Schweinemast möglich.