Tönnies: Tochterunternehmen darf hochfahren

Während die am Stammbetrieb durchgeführten Hygienetests noch ausgewertet werden, darf Tillman‘s Convenience seine Produktion wieder hochfahren.

Am Tönnies-Stammsitz in Rheda Wiederbrück können weitere Beschäftigte an ihre Arbeitsplätze zurückkehren: Das Tochterunternehmen Tillman‘s Convenience darf seine Produktion von Fertiggerichten und abgepacktem Frischfleisch wieder hochfahren. Allerdings gelten strenge Hygieneauflagen, die strikt eingehalten werden müssen.

Hygiene-Experten vor Ort

Am Montag (13.7.) fanden zudem die vor dem Wochenende angekündigten Tests der nachträglich durch spezielle Virenfilter optimierten Belüftungssysteme in den Tönnies-Produktionsstätten in Rheda statt. Behördenvertreter und Experten aus der Wissenschaft begleiteten die Probedurchläufe. Um Luftströme besser sichtbar zu machen, kam gefärbter Rauch zum Einsatz. Über die Ergebnisse wurde zunächst nichts bekannt.
"In weiten Teilen der Produktionsstrecken sind nicht nur leistungsstärkere Luftfilter eingebaut, sondern auch andere Schutzmaßnahmen getroffen worden", erläutert Rheda-Wiedenbrücks Bürgermeister Theo Mettenborg (CDU). So berichten regionale Medien, dass beispielsweise auch zahlreiche Trennelemente aus Glas aufgestellt worden seien. Ziel aller vom Unternehmen in Absprache mit den Behörden getroffenen Maßnahmen sei es, künftig das Ansteckungsrisiko der Beschäftigten mit dem Coronavirus auf ein Minimum zu reduzieren, sagte Theo Mettenborg.

Neustart nur in kleinen Schritten

Wann der Stammbetrieb wieder schlachten darf, ist weiterhin unklar. Die bei den Tests gewonnenen Erkenntnisse müssten jetzt von Fachleuten ausgewertet werden, hieß es vom Kreis Gütersloh. Dieses könne einige Tage in Anspruch nehmen. Fest stehe aber schon jetzt, dass ein Neustart nur in kleinen Schritten erfolgen kann.
Bei Tönnies hatten sich rund 1.400 Arbeiter nachweislich mit Corona infiziert. Bei der Suche nach der Ursache hatte eine erste Analyse den Verdacht auf die Umluftanlage gelenkt. Mit deren Hilfe wird die wärmere Atemluft der körperlich hart arbeitenden Beschäftigten abgesaugt, auf 6 bis 10 Grad gekühlt und bislang ohne Filter zurück in die Produktion geführt.

Nach zwei Wochen Stillstand ist immer noch nicht geklärt, wann der Tönnies-Betrieb wieder schlachtet. Die ISN kritisiert dies scharf.